Bürgermeister Thomas Geppert verschwindet unter der neuen Rungunkellarve. Foto: Buchholz Foto: Schwarzwälder-Bote

Inventar: Die Alden Rungunkeln nehmen Bürgermeister auf

Wolfach . Längst ist es ungeschriebene Tradition, dass die alden Rungunkeln und Müller "noch de Elfemess am schmutzige Dunnschtig" ihrem Schirmherrn einen Besuch im Rathaus abstatten. Bei Frühlingstemperaturen fanden die alten Weiber dieses Jahr wieder in großer Schar den Weg unter das Rathausdach, wo neben Bier auch ein zünftiges Vesper wartete.

Zuvor musste sich der Bürgermeister Thomas Geppert aber die Leviten von Oberrungunkel Erwin Bächle und Markus Müller an seiner Seite lesen lassen. "A neue Mask us feinstem Holz und Farbe na, Rode Punkt un au a Brosch isch dra mit schräger Gosch un a Nas’ ganz krumm, im G’soicht hänge blede Warze rum", reimten sie. Bevor Geppert die Maske bekam, erzählte Rungunkelchef Bächle dem Schultis brühend warm von der jüngsten Bulldog-Aktion in Kissleg – ebenfalls in Reimform.Dem Bürgermeister war unterdessen der ganze Rungunkelstolz ins Gesicht geschrieben. Mit Rungunkelstadtplan, vielen Anlaufstellen und Erklärungsplakaten zur Rungunkel-Kleiderordnung fehlte Geppert nun nichts mehr zum närrischen Glück. Jetzt kann er "durch die Ecke, Winkel, Gasse, bald nimme von de neue Rungunkel lasse. Die zieht ihn künftig fort, frei ohne Sorge, un bringt an heim am nägschte Morge", erklärte Bächle.

In bierseliger Runde, wie es die Rungunkeln lieben, wusste Bürgermeister Geppert sich zu verteidigen und gelobte Gehorsam. Außerdem versprach er "bi dem b´sondere Haufe au immer mol wieder unterm Johr dabi si".