Narrenvater Hubert "Vitus" Kessler und eine "Alde Rungunkel" beglückwünschen Irmgard Bohlayer. Foto: Jehle

Wolfacher Zunft lobt 92-jährige Irmgard Bohlayer als eine von insgesamt 83 Geehrten. 18 Jahre Voraussetzung.

Wolfach - Die Ordensverleihung der Freien Narrenzunft Wolfach wird ähnlich den Olympischen Spielen nur in den Schaltjahren durchgeführt und ausgiebig zelebriert. Geehrt wurde auch eine 92-Jährige.

Bei der Narrenversammlung am Samstag im Gasthaus Kreuz erklomm die stattliche Anzahl von 83 überdurchschnittlich in der Wolfacher Narretei engagierten Mitglieder den närrischen Olymp. Eingegangen waren laut Narrenvater Hubert "Vitus" Kessler 238 Vorschläge aus den Reihen der unterschiedlichen Gruppierungen. "Es wurde im neunköpfigen Ordensausschuss heiß diskutiert und manch knappe Entscheidung getroffen", sagte er.

Ein besonderer Dank galt seinem Vize und Archivar Wilfried Schuler für die kunstvolle Ausgestaltung der Urkunden und Sekretarius Reiner Heil, der das umfangreiche schriftliche "Brimbamborium" besorgte. Für Amüsement sorgte, dass Kessler die Narrenkapelle regelmäßig ermunterte, mit Fasnetmusik Pausen einzulegen. Er musste nämlich die Urkunden noch unterschreiben. Schulers Info zu Weihnachten, dass die Urkunden im Narrenkeller bereit lägen, war wohl im Festtagstrubel untergegangen.

Eine besondere Freude war es Kessler, die 92-jährige Irmgard Bohlayer begrüßen zu können, die mit dem großen Hanseleorden geehrt und damit in die Zunft der "Oberverruckten" aufgenommen wurde. Heute noch aktive Kaffeetanten-Umzüglerin hat das rüstige Narrole viele Jahre beim Zunftabend mitgemacht und jahrzehntelang mit Abzeichenverkauf die Zunft unterstützt.

Mit ihrem vielfältigen Engagement sind die Kriterien zur Ordensverleihung erfüllt, denn die begehrten Medaillen fallen den Geehrten nicht in den Schoß: Laut Ordensstatuten ist für die Verleihung des kleinen Hanseleordens die Unterstützung des historischen Brauchtums der Wolfacher Fasnet für mindestens zehn Jahre erforderlich, der große Hanseleorden setzt 18 Jahre Engagement voraus und der Wohlauforden steht mit 24 Jahren überdurchschnittlichen Einsatzes in der Zunft sozusagen für den Wolfacher närrischen Hochadel.

Wer neben Bohlayer noch alles geehrt wurde und was in der Narrenversammlung noch geschah, wird der SchwaBo morgen berichten.