Der amtierende Bürgermeister Gottfried Moser (links) und sein Nachfolger Thomas Geppert betrachten das Wohlaufbett. Foto: Jehle

Sonderschau "’s goht degege – Hinter den Kulissen der Wolfacher Fasnet" eröffnet. Erstmals gibt’s eine Dauerkarte.

Wolfach - Jede Menge Lob haben die Macher vom Verein "Kultur im Schloss" bei der Eröffnung der Ausstellung "’s goht degege – Hinter den Kulissen der Wolfacher Fasnet" am Freitag geerntet.

Unter den zahlreichen Gästen begrüßte Vereinsvorsitzender Christian Oberfell den Kleinen Narrenrat der Narrenzunft Wolfach, Vertreter der Stadt sowie befreundeter Museen und Vereine. Delegationen der Narrenzunft Bad Säckingen und Schelmenzunft Staufen hatten den weiten Weg nicht gescheut und mit Bernd Rößler, Narrenvater der Hausacher Zunft und seinem Vize José F.A. Oliver war auch die Nachbarschaft vertreten.

Die Sonderschau thematisiert aus Anlass zu 200 Jahre Narrenzunft Wolfach zeitgenössische und historische närrische Höhepunkte. Eigentliches Ziel ist aber laut Oberfell, Einblick in den Reiz und die Faszination des Phänomens "Fasnet" zu geben. "Uns kam es darauf an, dieses schwer zu fassende Lebensgefühl einzufangen", gab der Vorsitzende eine Einführung zur Vernissage. Die Wolfacher Fasnet stelle sich jedes Jahr erneut als kreatives Mosaik von vielen Gruppen dar. Deshalb stehe auch dieses jährliche Werkeln, Basteln und Dichten, das der Zuschauer am Straßenrand nicht sieht, mit im Mittelpunkt der Ausstellung.

Seit Anfang Juli arbeiteten rund 30 Vereinsmitglieder intensiv an der Sonderschau, seit Anfang Oktober sogar so gut wie täglich. Unter den von Oberfell gezeigten Impressionen der Arbeiten belegte eines, dass die "Superhandwerker" Hubert Decker, Reinhard Oberfell und Willi Kiefer sogar ihren Schlafsack mit ins Museum genommen hatten und dort nächtigten. Eine großartige Installation habe Bruno Heil im "Hungerturm" errichtet und Reinhard Hubrich Unmengen von Tonmaterial digitalisiert. Ihnen und den verschiedenen eigens gebildeten Teams galt der ausdrückliche Dank Oberfells.

Herauszustellen sei auch die Arbeit des "kreativen Kopfes im Team", seiner Stellvertreterin Bärbel Schmider. Die Ausstellung sei quasi ihr Kind, weil er selbst aus familiären Gründen den Zeitaufwand beschränkte. Schmider gab das Lob umgehend zurück und sagte, ohne Oberfell als Ideengeber sei nichts entstanden. Bemerkenswert ist auch, dass der Verein das Projekt komplett finanzierte: "Wir wussten, dass die Narrenzunft für die Festspieltage jeden Sponsor braucht". Um so erfreulicher sei es gewesen, dass manche Rechnung nicht bezahlt werden musste, weil Gönner auf deren Begleichung verzichteten.

Gerührt zeigte sich Narrenvater Hubert Kessler. "Wir werden reich beschenkt von euch zu unserem Geburtstag", meinte er und war sich sicher, dass die Ausstellung auch während der Festspieltage einen Höhepunkt darstellt.

Beim anschließenden Rundgang durch die Ausstellung wurde schnell deutlich, dass ein Besuch bei weitem nicht ausreicht, um die breit angelegte Schau zu erfassen. Aus diesem Grund bietet der Verein erstmals eine Dauerkarte zum Preis von zehn Euro an.

Weitere Informationen: Die Öffnungszeiten sind samstags und sonntags jeweils von 14 bis 17 Uhr, außer an Feiertagen. Am Wochenende der Festspieltage am 17. und 18. Januar hat sie bereits ab 10 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet drei Euro.