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Feuer auf dem Moosenmättle ist in Kirnbach weiterhin Gesprächsthema. Ursache noch immer unklar.

Wolfach-Kirnbach - Der Brand im Ferien- und Freizeitheim auf dem Moosenmättle ist weiterhin ein Gesprächsthema im Wolfacher Stadtteil. Wie gehen die Kirnbacher mit dem Unglück um? Der SchwaBo hat mit ihnen gesprochen.

Die Betroffenheit und Anteilnahme am Unglück, das den Herbergseltern Doris und Walter Epting widerfahren ist, nimmt mit jedem Kilometer, den man das Kirnbachtal hoch fährt, zu.

Viele haben schon selbst Feiern im Ferienheim ausgerichtet oder waren dort zum Beispiel zu runden Geburtstagen zu Gast. Günter Wöhrle, Vorstand der Kirnbacher Trachtenkapelle, und seine Frau Anita wissen von vielen auswärtigen Musikvereinen, die im Ferienheim beste räumliche Voraussetzungen für ein Probenwochenende vorgefunden hatten.

Der Musikverein Kirnbach selbst hat das Ferienheim bisher nicht genutzt, da die Musiker keine Übernachtungsmöglichkeit benötigen. Wöhrle ist ein Schulkamerad von Herbergsvater Epting aus den Zeiten, in denen in Kirnbach noch eine eigene Grundschulklasse unterrichtet wurde und kennt ihn von Kindesbeinen an.

Walburga Lehmann vom Rotsal hat in der Brandnacht die Löscharbeiten und die vielen Fahrten der Feuerwehrfahrzeuge, die nötig waren um am Feuerwehrhaus Löschwasser zu fassen, selbst miterlebt. Sie ist noch immer mitgenommen von der Katastrophe. Über ihre beiden älteren Söhne hat sie 2009 das Ferienheim kennengelernt, als Familie Epting es gerade frisch übernommen hatte. Die Kinder beider Familien waren gemeinsam in der Grundschule.

Doris Epting hatte seinerzeit für den Grundschulabschluss die gesamte Kirnbacher Klasse der Grundschule Wolfach in das Ferienheim eingeladen, erinnert sich Lehmann. Bei einem Besuch im vergangenen Jahr hat sie sich davon überzeugt, wie viel Herzblut und Arbeit das Ehepaar Epting in den Jahren seit dem Erwerb der Immobilie in "ihr" Ferienheim investiert haben.

Noch am Wochenende vor dem Brand hatte die Familie Lehmann einem Elternpaar aus Karlsruhe, das seinen Sohn von einer Konfirmandenfreizeit abholen wollte, aus der Patsche geholfen, da der oberste Kirnbach nach den starken Schneefällen nur noch mit Schneeketten erreichbar war. Die Hilfsbereitschaft der Kirnbacher durften Doris und Walter Epting in den vergangenen Tagen zuhauf erfahren.

Andere Ferienheime nehmen Gruppenfreizeiten auf

Viele Vermieter von Ferienwohnungen hatten sich zur Gästeaufnahme angeboten und auch andere Ferienheime hatten den Eptings freie Kapazitäten offeriert und ihre Heime aus dem Winterschlaf erweckt. Über diese Schiene konnten nach Aussage von Walter Epting jetzt die Gruppenfreizeiten für die kommenden Wochen ein Ausweichquartier finden. Zusätzlich haben sich schon jetzt viele helfende Hände für die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau angeboten.

Bevor jedoch nicht die Brandursache ermittelt worden ist, gilt für die Brandruine weiterhin ein striktes Begehungsverbot. Die für den vergangenen Dienstag geplante Untersuchung mit einem Spürhund musste angesichts der immer noch tiefen Minustemperaturen und der mehrere Zentimeter dicken Schicht aus gefrorenem Löschwasser erneut verschoben werden.