Halten die Barrieren die Besucher von einem Besuch des Schlosshofs ab? Neben dieser Frage diskutierten die Ausschussmitglieder auch über eine moderne Gestaltung der Sitzmöbel im Innenbereich. Foto: Jehle

Technischer Ausschuss debattiert über pastellfarbene kunstartige "Enzis" aus Wien für den Wolfacher Platz.

Wolfach - Die Möblierung des sanierten Wolfacher Schlosshofes beschäftigte den Technischen Ausschuss des Gemeinderates am Mittwoch. Soll die historische Kulisse eher betont oder mit modernen Sitzelementen aufgepeppt werden, fragten sich die Kommunalpolitiker.

Die bisherige Gestaltung mit Blumenkübeln und Sitzbänken wird von Teilen der Bevölkerung als zu trist empfunden. In der Sitzung stellte Martina Hanke von der städtischen Bauverwaltung mittels Dias verschiedene Möglichkeiten von Bänken aus recyceltem Material über Holzkonstruktionen und Kunststoff-Liegen wie die "Enzis" im Museumsquartier in Wien vor.

Letztere, in pastell Tönen gehaltene Hartschaummöbel, die es in unterschiedlichen Größen gibt und je nach Mengenabnahme zwischen 1616 Euro und 2500 Euro pro Stück kosten, fanden ein positives Echo in der Sitzung. Die überdimensionalen, kombinierbaren Möbelelemente erfüllen die Anforderungen nach leichter Verstellbarkeit bei Veranstaltungen und bieten aufgrund des Gewichtes von bis zu 80 Kilogramm Sicherheit vor Vandalismus.

"Lila Liegen in historischer Kulisse kann spannend sein", fand Stefan Decker (SPD). Bruno Heil (SPD) bezeichnete das Thema als heikel und sprach sich wie Ulrich Wiedmaier (Freie Wähler) für eine Beteiligung der Bevölkerung aus. Bürgermeister Gottfried Moser meinte, dass sich bereits mehrere Gruppierungen in Wolfach Gedanken gemacht hätten und der Vorschlag der "Enzis" von einem Verein käme. Der Schultes war ebenfalls recht angetan von der Idee, abstrakten Pepp in den Schlosshof zu bringen – wohlwissend um vermutlich entstehende Kontroversen. "Diese Art der Möblierung wäre eine Zeitreise, die sich nach einigen Jahren überlebt hat", glaubt Moser. Um die Akzeptanz der Bevölkerung zu prüfen, lautete ein Vorschlag Heils, eins der Objekte zum "Probesitzen" für bestimmte Zeit im Schlosshof einzustellen.

Die Räte verständigten sich darauf, weitere Informationen einzuholen und offen zu sein für weitere Anregungen aus der Bevölkerung, Ansprechpartnerin ist Martina Hanke.

Gut vorstellen kann sich Moser die Nutzung des Areals für Aktionen, Konzerte und Kunstausstellungen. "Mir fehlt Speck an der Sache", würde auch Bernd Busch (Grüne) das Gesamtkonzept des Schlosshofs gerne erweitern. Es gelte Wirkung zu erzeugen, die dazu einladen, den Platz zu betreten. Er habe schon öfters beobachtet, dass Leute vor der Absperrung stehen geblieben sind, ohne in den Hof zu gehen. Da die Möblierung des Schlosshofs nicht förderfähig ist, werden dafür im Haushaltsansatz 2015 Mittel in Höhe von 25.000 Euro vorgeschlagen.