Präsentieren die druckfrische Festschrift: Narrenvater Hubert Kessler (von links), Jakob Wolber der Firma Wolber Kommunikation, Säckelmeister Hans Glunk, Jürgen Bachthaler, Medienmeister der Zunft und Margarete Dieterle, die für die Texte der Festschrift zuständig war. Foto: Forth

Ministerpräsident besucht Zweihundertjahrfeier. Programm der Festspieltage in Wolfach vorgestellt.

Wolfach - Die Närrischen Festspiele in Wolfach haben ein Gesamtkonzept verpasst bekommen. Stolz präsentierten die Narren am Montag inmitten ihrer Fastnachtsausstellung im Wolfacher Museum ihr Programm und die 100 Seitige Schrift zur Zweihundertjahrfeier.

"Warum tun wir uns das eigentlich an?", fragt sich Jürgen Bachthaler, Medienmeister der Freien Narrenzunft rückblickend. Es sei eine Mammutaufgabe gewesen, das Heft im handlichen Format mit aktuellen und historischen Bildern und dem passenden Text zu füllen. Dabei ist ihnen der Aufwand nicht ganz neu: Bereits 1995 gab es eine Festschrift, die über die Historie der Zunft berichtete.

Zum 200-jährigen Bestehen der Freien Narrenzunft sollte es ein besonderes Motto geben, sagt Bachthaler. Nicht einfach ein Narrentreffen, sondern die Närrischen Festspiele werden Ende Januar in Wolfach ausgerufen. Diese haben in Wolfach eine lange Tradition. Seit dort 1803 erstmals das Singspiel "Die Weibermühle von Tripstrill" von Georg Anton Bredelin aufgeführt wurde, folgten bis heute rund 120 weitere Festspiele. "Das wäre ein tolles Thema für eine Festschrift", erklärt Bachthaler die zündende Idee.

Doch auf eigene Faust traute man sich nicht an das Thema heran, gibt Bachthaler zu. Hilfe musste her und wurde in Margarete Dieterle, die sich um die Texte kümmerte, gefunden. "Wir haben ihr unsere losen Blättersammlungen gegeben und sie hat daraus ein Konzept erarbeitet", sagt Bachthaler lobend. Aus den vielen historischen Fotos, die die Narrenzunft gesammelt hatte, wählte Jakob Wolber, Geschäftsführer der Firma Wolber Kommunikation in Hausach, das passende material aus. "Es war hervorragend vorbereitet und es hat unglaublich viel Spaß gemacht, ein Gesamtkonzept zu erstellen", sagt Wolber. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Stadtfarben Gelb und Blau finden sich auf der Festschrift, den Plakaten und Kugelschreibern wieder, die zum Jubiläum verteilt werden.

"Wir wollten nichts kürzen oder streichen"

Aus den geplanten 50 Seiten sind im Laufe der Zeit 100 geworden, die viel Wissenswertes über die Tradition der Festspiele bereithalten.

"Am Anfang konnten wir uns gar nicht vorstellen, welche Dimensionen das annimmt. Wir wollten aber auch nichts kürzen oder streichen", sagt Jürgen Bachthaler, der die ersten Entwürfe noch im Urlaub korrekturlas. So finden sich in der Festschrift nicht nur für Neulinge und Gäste der anstehenden Veranstaltung Neuigkeiten, selbst Narrenvater Hubert Kessler lernt beim Schmökern noch dazu: "Ich wusste gar nicht, dass wir 1963 ein Festspiel zusammen mit Haslach aufgeführt haben", sagt er grinsend.

Die Gastzünfte, die zu den Festspielen geladen sind, werden in der Reihenfolge des Auftritts im Fastnachtszug vorgestellt, so dass es durchaus Sinn macht, das kleine Buch auch dann bei sich zu tragen, wenn die Narren ernst machen. Das i-Tüpfelchen der Festschrift ist ein Grußwort von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der sein Kommen zur Eröffnung der Festspiele am 17. Januar zugesichert hat. Neben der Festschrift sind auch eine limitierte Zahl handgefertigter Wohlauflaternen mit eingraviertem Zunftsymbol sowie Sekt und neue Abzeichen zu haben.

Erhältlich ist die Festschrift für 6 Euro in der Buchhandlung Moser, der Raiffeisen-Genossenschaft und dem Museum im Schloss. Weitere Verkaufsstellen sollen folgen.

Freitag, 16. Januar: 19 Uhr, Narrenmesse. Ab 20.15 Uhr: Umzug zum Rathaus. 21 Uhr: Ausrufen der Festspieltage. Ab 21 Uhr: Warm-up-Party.

Samstag, 17. Januar: Um 16.30 Uhr: Begrüßung der Gastzünfte und Eröffnung der Festspiele. 17.15 Uhr: Polonaise der Schömberger Narrenzunft. Ab 18 Uhr: "Fasnetsspiele" und Tanz am Rathaus und auf dem Hugo-Fränzle-Platz. Um 21 Uhr: Erste Nachtaufführung des Festspiels "Altweibermühle" der Narrenzunft Wolfach.

Sonntag, 18. Januar: Um 10.30 Uhr Zunftmeisterempfang im Rathaus zu Wolva. Um 12 Uhr: Festspiel "Altweibermühle" der Freien Narrenzunft Wolfach. 14 Uhr: Großer Umzug durch die Stadt und Festausklang.