Die Schlosskapelle Wolfach ist ein Kleinod, für das Josef Krausbeck lang gekämpft hat. Foto: Bea Foto: Schwarzwälder-Bote

Rückblick auf den langen Kampf Josef Krausbecks für die Wiederherstellung

Wolfach (bea). Ein Kleinod der St.-Laurentius-Pfarrei feiert am Samstag, 28. März, ein besonderes Ereignis: Die Schlosskapelle "Unserer lieben Frau" ist vor 50 Jahren wiedereröffnet worden. Aus diesem Anlass wird am morgigen Freitag um 19 Uhr in einer Eucharistiefeier an diesen freudigen Tag gedacht und das Patrozinium der Schlosskapelle begangen.

Ihrer ursprünglichen Bestimmung ist die Schlosskapelle in einem feierlichen Gottesdienst am 28. März 1965 wieder zugeführt worden. Dass die Schlosskapelle damals wieder im Glanz erstrahlte, war zweifelslos der Verdienst von Heimatpfleger Josef Krausbeck, wie auch dem Werk "Die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius in Wolfach, Geschichte und Gegenwart" von Josef Stüble und Walter Schmider zu entnehmen ist.

Der Wolfacher Heimatpfleger Krausbeck hatte sich, trotz vieler Bedenken und Schwierigkeiten, die ihm damals in den Weg gelegt wurden, vehement dafür eingesetzt. Heute ist die Schlosskapelle aus Wolfach nicht mehr weg zu denken. Doch das war nicht immer so: Nachdem die Stadt sich 1929 vorbehielt, auf der Höhe der Empore eine Zwischendecke einzuziehen, um den oberen Teil als Büro zu nutzen, verstärkte sich der Druck in der Nazi-Zeit weiter.

1936 nahm Josef Krausbeck den Kampf auf, um die Kapelle vor der Zerstörung zu bewahren. 30 Jahre dauerte der Kampf, den er nur gewinnen konnte, weil das Schloss und die restlichen Räume der Kapelle dem staatlichen Amt für Denkmalschutz unterstand.

Krausbeck nutzte seine Verdienste im Naturschutz des Kreises Wolfach und wagte es, beim damaligen Landrat vorzusprechen. Trotz Gefahr, gegen Partei-Interessen zu handeln, wagte dieser beim Ministerium in Karlsruhe einen Vorstoß – mit Erfolg. Krausbeck schrieb auch an Professor Hermann Busse, den Vorsitzenden der Badischen Heimat in Freiburg.

Dieser wiederum setzte sich mit dem Landeskommissar Schwörer für den Erhalt der Kapelle ein. Krausbeck nahm sogar Urlaub vom Kriegsdienst und fuhr zum Professor Sauer nach Freiburg. Der versprach ihm: "Im Krieg wird sie nicht verbaut, ich sorge dafür, und nach dem Krieg hat die Partei nichts mehr zu sagen."

Das war eine weitere Ermunterung für ihn und bekräftige sein Vorhaben mit der Schlosskapelle. Der Krieg war vorbei, aber noch nicht gebannt war eine Vernichtung der Kapelle. Denn die Stadt Wolfach wollte diese weiter als Büro verbauen. Am 13. November 1951 kam es zu einer laut Krausbeck recht heftigen Auseinadersetzung zwischen dem Generalvikar und dem Wolfacher Bürgermeister Artur Martin, in deren Verlauf der Vikar der Stadt einen Prozess mit Kosten in Höhe von 100 000 D-Mark androhte.

Danach ging alles ziemlich schnell. Die Stadt erbot sich, die Kapelle zu räumen, und einer Restaurierung stand nun nichts mehr im Wege. Zuvor diente der Innenraum der Kapelle als Abstellkammer, Kohlenlager, Holzspeicher und Rossstall der Besatzungsmacht.

Um die Wiederherstellung starten zu können, wurde am 9. März 1953 unter Vorsitz von Stadtpfarrer Gottlieb Huber eine "Arbeitsgemeinschaft zur Wiederherstellung der Schlosskapelle" ins Leben gerufen. Das letzte klärende Gespräch erfolgte nach allerlei Diskussionen bei einer Besichtigung und Besprechung am 24. Februar 1953. Die endgültige Entscheidung der staatlichen Behörde wurde in einer Bürgerversammlung unter Bürgermeister Artur Martin gut geheißen.

Nach mühevoller Arbeit konnte am 28. März 1965, also genau am kommenden Sonntag vor 50 Jahren, die Kapelle wieder den Gläubigen übergeben werden.

Heimatpfleger Josef Krausbeck starb am 29. Dezember 2000. Sein Wunsch war es, die Kapelle auch in Zukunft so zu erhalten, wie er sie hinterlassen hat. Damit auch weiterhin sein Lebenswerk in sorgenden Händen bleibt, hat Krausbeck Martin Rupprecht beauftragt, dafür zu sorgen, dass die Schlosskapelle auch nach seinem Tode nicht verändert wird. Rupprecht seinerseits hat die Pflege und Aufsicht weiter an Hubert Kiefer gegeben.