Vergolderin- und Fassmalermeisterin Ursula Fuggis bei der Behandlung mittels Injektionen an den betroffenen Stellen Foto: Bea Foto: Schwarzwälder-Bote

Restauratorin ist derzeit in Wolfacher Schlosskapelle am Werk / Kosten bis zu 5000 Euro können anfallen

Wolfach (bea). In der Wolfacher Schlosskapelle ist seit einer knappen Woche eine Restauratorin am Werk. Für den Besucher ist der Zugang vorübergehend nicht geöffnet. Der Schwarzwälder Bote hat Ursula Fuggis bei ihrer Arbeit dort über die Schulter geschaut.

Holzwurmbefall ist der Grund für die Behandlung der Ausstattungsgegenstände in der Wolfacher Schlosskapelle. Denn sichtbar hat der Schädling dort ein gefundenes Fressen wie Bänke, Altäre, die Galerie sowie die Figuren des Altars angegriffen. Ohne Bekämpfung wurde sich das Tierchen überall einnisten und das Inventar zerstören.

Doch dem wurde nun der Kampf angesagt: Die Restauratorin, Vergolder- und Fassmalermeisterin Ursula Fuggis aus Haslach ist derzeit mit der Behandlung der Stücke mittels Injektionen mit Holzwurmmittel beschäftigt, mit dem Wirkstoff Flufenoxuron. Dieser eingesetzte Wirkstoff greift in den für die Häutung zuständigen Stoffwechselmechanismus des Holzwurms ein und verhindert somit die Lebensfähigkeit dieses Schädlings.

Zuvor erfolgte eine restauratorische Reinigung, denn die Behandlung mittels Injektionen bedeutet, dass tiefer in und durch die Gänge im Holz der Schädling bekämpft werden kann. Drei Wochen sind für diese Arbeiten vorgesehen. Auch die Harnischkammer war vom Befall betroffen.

Bereits in den 80er-Jahren war dieses Problem schon einmal in der Schlosskapelle aufgetreten und musste behandelt werden. Die entstehenden Kosten für diese Restaurierung belaufen sich laut dem Vorsitzenden der St. Laurentius Pfarrgemeinde Roland Schamm auf zwischen 4000 und 5000 Euro.

Ein kleines Trostpflaster sind da der Erlös von 1174 Euro, der aus dem Benefizkonzert für die Schlosskapelle Ende 2014 stammt. Für diesen Anlass spielte das von Petra Lein initiierte geleitete Gesang-Ensemble "La Capella" unter Leitung von Dirigent Peter Bojczuk und begeisterte rund 200 Zuhörer.