Beim Regen ist Wolfach vorne mit dabei. (Symbolfoto) Foto: dpa

Gewitter erreichten im Juli örtlich Unwetterpotenzial. Bauern können Ernte kaum einbringen.

Mittleres Kinzigtal/Wolfach - Im Frühling und Frühsommer ist es meist das trockene Wetter gewesen, welches den Landwirten Sorgenfalten auf die Stirn getrieben hat. Im Juli sind es nun die öfteren und zum Teil recht ergiebigen Regenmengen, die das Einbringen der Ernte erschwerten.

Auch die Sonne schien im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt zu wenig, einzig die Temperaturen lagen über dem Mittelwert und setzten die warme Gesamtwitterung dieses Sommers fort.

Das erste Julidrittel zeigte sich noch recht sommerlich und mit Temperaturen zum Teil über 30 Grad auch heiß. Diese Hitzewelle wurde am 8. Juli mit teilweise kräftigen Gewittern, örtlich mit Hagel, beendet.

Auch an den Folgetagen sorgten Regengüsse und Gewitter weiter für unbeständiges Wetter. Die Temperaturen pendelten am Tage zwischen 20 und 25 Grad.

Ab der Monatsmitte kehrte der Sommer erneut mit kräftiger Hitze zurück. Mit zunehmender Schwüle verstärkte sich die Gewitterneigung, am 21. Juli dann entlud sich über dem Raum Wolfach ein sehr niederschlagsintensives Gewitter mit eingelagerten Hagelschüben.

Zum Glück blieben die Hagelkörner im Bereich einer Daumennagelgröße und richteten damit keine nennenswerten Schäden an. Sehr nass zeigten sich auch die Folgetage bis zum 27. Juli. Ein Regentief, das sich über Deutschland eingenistet hatte brachte hauptsächlich im Harz enorme Regenmengen, aber auch hier im Schwarzwald gab es einen weiteren Schwerpunkt mit Mengen bis zu 100 Liter pro Quadratmeter.

Die letzten Tage des Juli waren dann wieder sonniger und warm, aber weiter gewitteranfällig. Am 30. war der Offenburger Raum durch ein Unwetter betroffen, das den Zugverkehr stark beeinträchtige und zum Erliegen brachte.

Der Juli war in diesem Jahr geprägt von zwei kräftigen Hitzewellen um den 6. und 18. mit Temperaturabweichungen bis zu sieben Grad über dem Durchschnitt.

Dazwischen lagen kurze kühlere Abschnitte mit geringen negativen Abweichungen um ein Grad. Lediglich der Zeitraum vom 23. bis 26. erwies sich als kühlster Abschnitt des Monats mit Abweichungen um drei Grad. Insgesamt war der Juli im langjährigen Vergleich um 1,3 Grad zu warm und setzte damit den seit Februar andauernden Trend zu warmer Monate fort.

Bemerkenswert waren die Niederschlagsdaten des vergangenen Monats. In Wolfach fiel mit 219,3 Liter pro Quadratmeter die dritthöchste Niederschlagsmenge für einen Juli seit Messbeginn.

Besonders der Starkregen am 21. setzte Maßstäbe, die Gesamtmenge von 54 Liter war für diesen Tag Spitzenwert aller DWD-Stationen in Deutschland. Allein in der Stunde von 20 bis 21 Uhr fielen 30 Liter auf den Quadratmeter Die Gewitter erreichten örtlich Unwetterpotenzial. Ein eigentlich relativ harmloses Gewitter am 10. Juli ließ in Wolfach auf dem Straßburgerhof mit einem heftigen Donnerschlag förmlich die Wände wackeln.

Dort gab es einen Blitzeinschlag mit einem folgenden Dachstuhlbrand. Die Kraft dieses Blitzes war nach Recherche beim Blitzdienst mit einer Energie von 134 000 Ampere enorm hoch und wird selten erreicht.

Das an sich bislang sehr sonnige Jahr erlebte im Juli einen Rückschlag, erstmal wurde die langjährige Durchschnittsdauer nicht erreicht, sondern es fehlten am Ende zehn Prozent oder fast 20 Stunden Sonnenschein.

INFO: Die Wetterdaten

 Monatsmittel: +18,8 Grad

 Abweichung : + 1,3 Grad

Maximum: + 33,3 Grad am 20.

 Minimum: +9,9 Grad am 16.

 Sommertage: 16 (+1Tag)

 Heiße Tage: 6 (+2 Tage)  Niederschlagstage:18 (ein Plus von vier Tagen)

 Niederschlagssumme: 219,3 Liter/qm (203 %)

 Gewittertage: 3 (-1 Tage)

 Sonnenscheindauer: 187,8 Stunden (90%)

 Heitere Tage: 4 (-1 Tag)

 Trübe Tage: 8 (-1 Tage)

 Windtage: (min. BF 6) 2