Gutes Zusammenspiel: Während Joachim Riester dirigiert, unterstützt Profi Raphael Schafheutle an der Trompete. Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Stadtkapelle zeigt hohe Qualität / Musiker spielen sich mit "Dschungelbuch"-Melodien in die Herzen

Mit Bravour hat die Stadtkapelle am Samstagabend das Jahreskonzert in der Festhalle Wolfach gemeistert. Berufsmusiker wie Raphael Schafheutle und Doesjka van der Linden unterstützten die Kapelle.

Wolfach . Auch bei seinem 20. Jahreskonzert am Samstagabend blieb sich Musikdirektor Joachim Riester treu und demonstrierte seine wohl niemals versiegende Neugier auf eine Erweiterung des musikalischen Spektrums der Stadtkapelle Wolfach.

Nachdem er bereits in den vergangenen Jahren mit Oboe, Englisch Horn und Fagott sowie dem elektrischen String-Bass die Möglichkeiten seines Orchesters ergänzte, trat nun erstmals bei vier der acht Konzertstücke mit der Harfe – brillant gespielt von Doesjka van der Linden – eine neue, für ein Blasorchester eher ungewohnte Klangfarbe hinzu.

Im imposanten Gesamtklang des Orchesters mit seinen 83 Musikern nur eine Stimme unter vielen, brachte van der Linden in den lyrischen Episoden die ganze Faszination ihres Instruments zum Ausdruck. Besonders apart geriet ihr dabei das mittelalterlich anmutende Duett zwischen Harfe und Querflöte im Mittelteil der "Seville Suite" von Bill Whelan.

Auch mit der Auswahl der Stücke bewies Riester abermals ein glückliches Händchen, die ganz auf die stetig zunehmende Qualität der einzelnen Musiker Rücksicht nahm und durch die feinfühlig differenzierte Instrumentierung jedem einzelnen Register Platz zur Entfaltung bot.

Am deutlichsten wurde dies gleich zu Beginn bei der virtuosen "Symphonic Overture" von James Barnes. Das farbenprächtige Wechselspiel der einzelnen Instrumentalgruppen ließ Riesters Vorliebe für rhythmische Prägnanz und präzise Einsätze in Verbindung mit einer, selten bei Blasorchestern zu findenden, dynamischen Abstufung deutlich erkennen. Die minimalen Unsicherheiten im Vortrag wurden dank des souveränen Dirigats des Maestros durch den opulenten Gesamteindruck mehr als ausgeglichen.

Die hohe Qualität der Kapelle insgesamt geht nicht zuletzt auch auf die exzellenten Instrumentalsolisten zurück, die immer wieder die einzelnen Stücke bereicherten, wie beispielsweise beim swingenden Count-Basie-Medley. Durch ihre exzellente Musikerausbildung hat die Stadtkapelle auch einige hervorragende Berufsmusiker hervorgebracht wie Raphael Schafheutle, der so gut wie fehlerfrei das gefällige "Trumpet Concerto" von Satoshi Yagisawa zum Besten gab.

Ob nun bei Bert Appermonts Napoleon-Suite, "The Olympic Spirit" von John Williams oder die "Songs from the Catskills" von Johann de Meij, stets zeigte sich die Stadtkapelle von ihrer besten Seite.

Und mit den unsterblichen Melodien aus dem "Dschungelbuch" spielte sie sich mit Bravour in die Herzen aller Fans dieses zeitlosen Disney-Klassikers.