Philipp Schnurr auf dem Weg ins Ziel beim Vaude Trans Schwarzwald in Bad Rippoldsau. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Philipp Schnurr ist bei Trans Schwarzwald selbst überrascht worden

Von Markus Adler

Bad Rippoldsau-Schapbach/Wolftal. Am Ende lief es viel besser als er es selbst erwartet hätte: Der 18-jährige Mountainbiker Philip Schnurr aus Bad Rippoldsau hat beim Vaude Trans Schwarzwald einen sehr guten 49. Platz erreicht.

In seinem kleinen Renntagebuch (wir haben berichtet) klang er fast ein wenig enttäuscht, dass die Tour am Sonntag in Offenburg bereits zu Ende war. "Auf der einen Seite war ich etwas traurig, dass nicht noch zwei Etappen anstanden. Aber auf der anderen Seite bin ich heute auch froh, dass ich mich erholen kann. Ich merke natürlich schon in den Beinen, was ich da gefahren bin, aber so richtig fertig bin ich auch nicht", berichtet der Abiturient. "Ich habe es auch noch nicht so realisiert, was ich da geleistet habe. Ich bin megamäßig zufrieden, welche Platzierung ich erreicht habe und hätte nicht gedacht, dass das Durchkommen kein Thema sein würde."

"Wie es mit dem Sport bei mir weitergehen wird, ist noch völlig offen", erzählt Philip Schnurr, der ab Oktober ein Studium für Verfahrenstechnik an der Hochschule in Offenburg beginnen wird. "Das werden wir sehen, wie das alles zusammenpasst. Ich werde einfach schauen, wie es mit dem Training harmoniert und wie ich auch Lust habe", sagt Schnurr. Natürlich weiß er auch, dass Josef Oehler von der Tourist-Info im Wolftal ihn gleich für 2015 nominieren würde, aber das will er erst mal auf sich zukommen lassen.

"Ich habe schon in den vergangenen drei bis vier Wochen gezielt auf das Rennen trainiert, aber gerade ein solches Etappenrennen lässt sich natürlich nicht simulieren", erklärt der eigentlich aus dem Cross-Country-Sport kommende Fahrer. "Eine Trainingsetappe ist natürlich allein vom Tempo lange nicht so intensiv wie ein Rennen, bei dem ständig am Limit gefahren wird", sagt Schnurr. Auch taktisch ist der Bad Rippoldsauer gefahren wie ein "alter Hase", wenngleich er sich selbst diese Leistung auf diesem hohen Niveau über die gesamte Distanz vorher nicht unbedingt zugetraut hätte.

"Ich habe aber schon gemerkt, dass ich eher ein Langstreckentyp bin", sagt der 67 Kilogramm schwere und 1,76 Meter große Mountainbiker, für den die Heimatetappe die Nagelprobe auf der Tour gewesen ist. "Da habe ich am Anfang schon gedacht, dass es nicht so gut läuft. Die äußeren Bedingungen waren sehr hart, und ich habe auch ein wenig den Druck gespürt, den ich mir selbst gemacht habe, weil ich mir etwas beweisen wollte", sagt . "Als ich aber auf den ›Single Trail‹ nach Oberwolfach gekommen bin, gab es für mich kein Halten mehr", beschreibt Schnurr, der im Schlussteil der Etappen noch zulegen konnte, wo andere schon das Ziel herbeisehnten. "Für mich ist das Alleinfahren kein Nachteil", sagt der für den Skiclub Hausach Startende, der sogar seinen eigenen Trainer bei der Trans Schwarzwald fast zwei Stunden hinter sich gelassen hat. Und da Philip ein höflicher Mensch ist, klingt es fast ein wenig entschuldigend – aufs Rad sitzen wird er aber auch noch, aber nur für eine "ganz lockere Regeneration", wie er versichert.