Gute Nerven bewies Trainer und Ex-Fußballer Hans Sarpei nach der Niederlage für den TuS Kinzigtal. Foto: Dorn

Deutsch-ghanaischer Ex-Fußballspieler trainiert eine Woche lang. Für Derby-Sieg reicht es dennoch nicht.

Wolfach/Halbmeil - Der deutsch-ghanaische Ex-Fußballspieler und heutige Jugendtrainer Hans Sarpei hat ungefähr eine Woche lang mit den Kickern des TuS Kinzigtal trainiert. Für einen Sieg am Wochenende gegen den SV Schapbach hat es dennoch nicht gereicht.

Etwa 700 Zuschauer verfolgten am Sonntag das Derby in der Kreisliga B zwischen dem letzten TuS Kinzigtal und dem ersten SV Schapbach.

Oli Kiefer, der das Spiel und die Fernsehaufnahmen mit Hans Sarpei und seinem Team mit einer pfiffigen Bewerbung ermöglicht hatte, hatte auch rund um das Spiel einiges organisiert.

Schon am Freitagabend kamen etwa 100 geladene Gäste bei einem Konzert der Band "Slackjoint" – quasi die TuS-Kinzigtal-Hausband mit den aktiven Spielern Tobias Haupt, Andreas Schamm, Dominik Faitsch und Jakob Zwikirs – mit Hans Sarpei und der ganzen Produktionsmannschaft in Kontakt.

Am Samstag standen mehrere Trainingseinheiten auf dem Programm, Torwarttrainer Wolfgang Kleff wusste schon nach wenigen Bällen um die besondere Schwere seiner Aufgabe und musste danach schier zur Kaffeepause genötigt werden.

Die "Unabsteigbaren" gegen den designierten Aufsteiger aus dem Wolftal: sportlich waren die Karten bereits vor dem Derby klar verteil. Wer dennoch auf einen Halbmeiler Sensationserfolg gehofft hatte, wurde gleich mit dem ersten Torschuss der Gäste nach 40 Sekunden eines Besseren belehrt. 0:1 nach nicht einmal einer Minute, das schnellste Gegentor für eine von Sarpei betreute Mannschaft und damit eine Schlüsselszene, die vom Sport1-Team sicher in verschiedenen Kameraperspektiven aufbereitet werden wird.

Dass auch in der Kreisliga B im Mittelfeld um jeden Ball gekämpft wird, musste der Sport1-Produktionsleiter nach fünf Minuten schmerzhaft erfahren: Im Kampf um den Ball rauschten ein Schapbacher und ein Kinzigtäler Spieler heran und grätschten ihn auf Höhe der Mittellinie humorlos ab. Nach kurzer Behandlungspause konnte es mit dem Spiel auf ein Tor weitergehen.

Sarpei bleibt trotz vier Gegentore gelassen

Mit 4:0 ging es in die Pause, die Hintermannschaft der Gastgeber hatte sich diesen Rückstand mit haarsträubenden Aussetzern ehrlich erarbeitet, das Drehteam konnte sich über mangelnde Torraumszenen und fehlende Fussballinkompetenz nicht beklagen.

Sarpei nahm die sich abzeichnende Niederlage "seines" Teams mit stoischer Ruhe entgegen. Nur die Torwartlegende Wolfgang Kleff geriet ob der Slapstick-Einlagen des Torwarts etwas in Rage.

Mit seiner schon fast obligatorischen gelb-roten Karte nach Meckern, unnötigem Foulspiel im Mittelkreis und erneutem Meckern bediente ein TuS-Spieler kurz vor Schluss auch noch erfolgreich die Kategorie "fehlende Disziplin", mit vielen für das trashige TV-Format gut verwendbaren Szenen im Kasten konnte das Fernsehteam die Heimreise antreten.

TuS-Vorstand Raimund Schmider bedankte sich artig bei Sarpei mit einem Schwarzwälder Vesperkorb für die vier interessanten Drehtage. Sarpei versprach artig wieder zu kommen, entweder in drei Jahren oder wenn die Jungs ihr erstes Spiel gewännen. Es bleibt also abzuwarten, welches Ereignis früher eintritt. Sarpei hat den TuS auf seinem Radar. Alles in allem ein gelungener PR-Gag des TuS-Kinzigtal, bei dem die kleinen und großen Zuschauer ihren Spaß hatten, Bengalos aus dem Schapbacher Fanblock verwandelten das Stadion zum Ende der Partie sogar in einen wahren Hexenkessel.

Weitere Informationen: Der Sendetermin steht bereits fest: Mittwoch, 30. November 2016, auf sport1, von 22 bis 23 Uhr.