Die OSB kann fünf Bahnübergänge in Halbmeil nur im Schritttempo passieren. Diese Verzögerungen sorgen für Frust bei den Fahrgästen, weil Anschlüsse nicht gewährleistet sind. Foto: Jehle Foto: Schwarzwälder-Bote

Halbmeiler Übergänge an Kinzigtalbahn zwischen Hausach und Freudenstadt können nur langsam passiert werden

Von Markus Adler

Halbmeil. Die Nachwehen der Streckensperrung auf der Kinzigtalbahn zwischen Freudenstadt Hauptbahnhof und Hausach sorgen gerade für Probleme. Weil fünf Bahnübergänge auf Gemarkung Wolfach nicht technisch gesichert sind, klappten die Anschlüsse nach Eutingen und Stuttgart teilweise nicht mehr.

Die gute Nachricht vorweg: Der Umbau der Bahnhöfe Alpirsbach und Schiltach und deren Anschluss an das Elektronische Stellwerk in Freudenstadt wurde termingerecht abgeschlossen. An den fünf Bahnübergängen in Halbmeil, die technisch auf den neuesten Stand gebracht werden sollten, ist dies nicht gelungen. Wenn die Bahnübergänge technisch nicht funktionieren, müssen die Züge vor den Kreuzungspunkten anhalten, ein akustisches Signal geben und dann im Schritttempo den Übergang passieren und dann von neuem wieder anfahren.

Diese Verzögerungen sind natürlich im Fahrplan nicht vorgesehen, sodass die Züge der Ortenau-S-Bahn (OSB) mit etwa fünf Minuten Verspätung in Freudenstadt Hauptbahnhof ankommen. Da die Übergangszeit auf die Verbindung nach Eutingen (Gäu) und Stuttgart Hauptbahnhof ganze zwei Minuten beträgt, sind diese Anschlüsse oftmals schon weg. Das ist vor allem insofern bitter, als die Fahrgäste bereits vorher mit sechs Wochen Schienenersatzverkehr leben mussten.

Doch nicht nur wegen der verpassten Anschlüsse sind diese wenigen Minuten für das System Zug ein Problem: Auf der eingleisigen Strecke sind Kreuzungen nur an wenigen Stellen möglich; das heißt, ein verspäteter Zug hat automatisch weitere Verzögerungen talabwärts zur Folge. Da die OSB aber bis nach Bad Griesbach fährt und die Schwarzwaldbahn auf sie unmittelbar folgt, kommt eine Verspätung zur anderen.

Kritik gab es hinter vorgehaltener Hand, dass eine Fremdfirma im Auftrag von DB Netz als Infrastrukturbetreiber die Baustelle nicht so hinterlassen habe, dass die Züge wenigstens langsam vorbeifahren könnten. Anscheinend sei auch eine Firma mit der Sicherung der Übergänge beauftragt gewesen, die diesem Auftrag nicht nachkommen konnte – wegen eines personellen Engpasses.

Ein Bahnsprecher sagte gestern, dass sich die Lage soweit "normalisiert habe", dass die Anschlüsse in Freudenstadt zum "größten Teil" erreichbar seien. Die Lage werde sich "Mitte kommender Woche" normalisieren – zu den Ursachen konnte er kurzfristig keine genaueren Infos geben.