Die letzten beiden Klassen der Grundschule Halbmeil gestalteten mit viel Spaß das Rahmenprogramm, hier bei einem Liedbeitrag. Foto: Jehle

Eigenständigkeit bricht weg

Halbmeil. Ab Herbst gibt es nur noch eine Grundschule, nämlich die in Wolfach. Nach 50 Jahren Schulbetrieb wird nämlich die Halbmeiler Außenstelle geschlossen.

Sowohl die Dorfgemeinschaft als auch Kommune und die Herlinsbachschule Wolfach nahmen beides zum Anlass, mit einem bunten zweistündigen Programm Abschied zu "feiern".

Anschließend konnten die "Ehemaligen" in Erinnerungen an ihr Schulzeit schwelgen. Und wer weiß, vielleicht ist es angesichts wieder steigender Schülerzahlen nur ein Abschied auf Zeit?

"Die Schullandschaft verändert sich ständig und es bleibt spannend", nahm Natascha Hettich, Konrektorin der Herlinsbachschule, in ihrem Grußwort Bezug auf aktuelle Medienberichte, in denen in den nächsten 13 Jahren bis 1,4 Millionen Schüler mehr als prognostiziert erwartet werden. Hettich scherzte, dass dann wieder mehr Schulhäuser gebraucht werden und sogar die Grundschulen im Langenbach und in St. Roman wieder reaktiviert werden müssten. Die Halbmeiler Schule verkörpere für viele eine eigene Identität im positiven Sinne und mit der Schließung breche ein Stück Eigenständigkeit weg, zeigte Bürgermeister Thomas Geppert in seiner Rede Verständnis dafür, dass die Halbmeiler die Schließung der Schule bedauern.

"Bei aller Wehmut gilt es aber jetzt, die neuen Strukturen mit Leben zu füllen", so Geppert. Das Gebäude werde jedenfalls weiterhin wesentlicher Bestandteil von Vereinsaktivitäten sein.

Geppert war auch sehr erfreut, dass die Riege der ehemaligen Schulleitungen anwesend war und ihre Verbundenheit zur Schule bekundeten. Allen voran begrüßte Geppert den langjährigen Halbmeiler Schulmeister Erhard Deutschmann, der für viele Schülergenerationen das prägende Gesicht ihrer Schulzeit schlechthin war.

Der Bürgermeister überreichte Deutschmann und Fest-Mit-Organisator Ernst Lange ein Präsent in Anerkennung ihres großen Engagements. Geppert durfte die Hemdsärmel hochkrempeln und den Grundstein im Eingangsbereich aufhebeln.

Dahinter verbarg sich ein Tresor, in den bei der Einweihung seinerzeit Originaldokumente wie unter anderem genehmigte Baupläne, eine Schwaboausgabe vom 25. November 1966 und anderen lokale Zeitungen sowie eine Tonbandaufnahme der damaligen Feier deponiert worden waren.

Die Halbmeiler Schule wurde im November 1966 eingeweiht und kostete damals 1,2 Millionen D-Mark (Fördermittel: 800 000 D-Mark). Ab 1967 kamen die Schüler aus St. Roman und Langenbach vom fünften bis achten Schuljahr nach Halbmeil. In Halbmeil gibt es schon seit 1784 Schulunterrricht