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Rotary Club Wolfach zeigt sich zum Jubiläum spendabel

Von Evelyn Jehle

Der Rotary Club (RC) Wolfach hat mit vielen Freunden im "Blauen Salon" und in der Festhalle Oberwolfach das 50-jährige Bestehen gefeiert. Zum eigenen Geburtstag zeigten sich die Mitglieder spendabel beim Sozialwettbewerb und auch das Krankenhaus wurde überraschend bedacht.

Wolfach. Musikalisch wunderbar umrahmt wurde der Festakt im Rathaussaal von Heike Thoma (Querflöte) und Dieter Benson am Klavier. Besonders freute sich Präsident Tilman von Bartenwerffer, den 92-jährigen Otto Hekele begrüßen zu dürfen. Hekele ist Gründungsmitglied des im April 1966 ins Leben gerufenen Wolfacher Clubs.

"Lebendig wie wir ist unser Jahresmotto und lebendig sein kann man nicht alleine", betonte von Bartenwerffer in seiner Festansprache. Lebendig sei, wer in Beziehung zu anderen stehe und bereit sei zu einem lebenslangen Prozess der Veränderung. Der aus heutiger Sicht früher sehr förmlich strukturierte RC habe sich gewandelt, bestes Beispiel sei die Aufnahme von weiblichen Mitgliedern. "Das Bild der Frau hat sich in der Gesellschaft verändert und das ist gut so", führte der Clubpräsident aus und apostrophierte diese Wandlung als ausgesprochene Bereicherung auch im Club.

Diesen Ausführungen schloss sich Roland Schenkel, Governer des Distrikts, aus Bruchsal-Bretten in seinem Grußwort an. Die Lebenswege werden individualistischer, die Lebensstile pluralistischer zitierte Schenkel aus in Medien publizierten Studien. In einer "soziorotarischen Analyse" entwarf der Governer ein nach eigenen Worten nicht ganz ernst gemeintes Zukunftsbild der Rotarier: "Querdenker und Nonkonformisten finden einen Platz bei Rotary und familienübergreifende Wahlverwandtschaften nehmen zu".

Im Namen des Distrikts dankte Schenkel dem Wolfachern RC für die beispielhaften Aktivitäten, die mit zu dem guten Ruf von Rotary im Kinzigtal beitragen.

Gäste aus dem In- und Ausland gratulieren zum runden Geburtstag

Der Patenclub Offenburg sei sehr stolz auf Wolfach, sagte Past-Präsident Günter Fehringer, in seiner Gratulationsrede Er beglückwünschte den RC Wolfach zu seinem lebendigen Clubleben und den Mitgliedern, die in der Raumschaft gewonnen werden konnten. "Bleiben Sie sichtbar und mit Ihren Aktivitäten erfahrbar für die Gesellschaft", wünschte Fehringer alles Gute für die Zukunft.

Wolfachs stellvertretender Bürgermeister Peter Ludwig schloss sich den Glückwünschen an und überbrachte die Grüße von Bürgermeister Thomas Geppert. Die große Resonanz auf den zum Jubiläum ausgelobten Wettbewerb dokumentiere das außergewöhnliche ehrenamtliche Engagement im Kinzigtal.

In den Gratulationsparcours reihten sich ein der RC Arbois, Poligny, Salins-les-Bains und RC Sebewaing in den USA. Die Rotarierfreunde aus der Schweiz Lyss-Aarberg beschenkten die Wolfacher mit "gebranntem Wasser" aus der Berner Region und Musik. Das Quartett "Nachtgiele" gratulierte mit Schwyzerörgeli (Variante des diatonischen Akkordeons) und Bass zum runden Geburtstag.

Geldgeschenke kommen dem Wolfacher Krankenhaus zugute

Ganz im Sinne des humanitären Wirkens der Rotarier hat der Wolfacher Club die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 50-jährigen Bestehens mit der Unterstützung sozialer Projekte im Kinzigtal verbunden (wir berichteten).

Darüber hinaus verwendet der Club laut Präsident Tilman von Bartenwerffer die Geldgeschenke von unter anderem dem Distrikt und dem Patenclub Offenburg zum runden Geburtstag für die Einrichtung eines besonderen Raums im Wolfacher Krankenhaus. Beim Galaabend in der Oberwolfacher Festhalle am Samstag warb außerdem eine Spendenbox im Foyer um die Aufmerksamkeit großzügiger Gönner.

Chefarzt Bruno Kaufmann und ab Sommer der Nachfolger von Tilman von Bartenwerffer, stellte das "Projekt des Abends" vor. "Ganz oben in einem Eckzimmer mit einem wunderbaren Blick über Wolfach möchten wir einen Rückzugsort vom Krankenhausgetriebe für Patienten und deren Angehörige einrichten", führte Kaufmann aus. Angestrebt sei eine gemütliche wohnzimmerähnliche Möblierung, deren Atmosphäre eine Auszeit gestatte.

Zuvor hatte der Arzt die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der Klinik erläutert und festgestellt, dass die Krankenhaus-Landschaft sich sehr verändert habe und dieser Prozess sich seiner Ansicht nach fortsetze. "Umso dankbarer bin ich, dass der Standort Wolfach erhalten wurde und hoffentlich auch verbleibt", wünschte sich Kaufmann. Zahlreiche Programmpunkte wie auch die Kunststücke des Zauberers Alfred Metzger unterhielten die Gäste bis Mittnacht.