Oberwäscher Heiner Oberle zeigte sich zum finalen Empfang durch Bürgermeister Gottfried Moser für de Wäschergilde erstaunlich milde. Foto: Adler

Die Rückkehr der schwarzen Wolfacher Abgeordneten aus Berlin als Schultesnachfolger wird gefürchtet.

Wolfach - Oberwäscher Heiner Oberle zeigte sich zum finalen Empfang durch Bürgermeister Gottfried Moser für de Wäschergilde erstaunlich milde: »Dieses Mal wollen wir es bei einer schlichten Wiedereinsetzung belassen.«

Deutlich härter ging er mit den Zuschauern ins Gericht, die sich nach seiner Aussage jedes Jahr neue teuflische Gemeinheiten ausdächten, um die Wäscher zum Lachen zu verführen. Doch trotz aller Widrigkeiten – unter anderem auch noch die Tunnelsperrung – erreichten die Wäscher schließlich doch das rettende Ziel, sich durch Oberkellner Dirk Bregger und Bürgermeister Gottfried Moser bei Bier und Schnaps laben zu lassen.

Kritik übte Heiner Oberle an Moser, dass er die Kaffeetanten stets im Blauen Salon bewirte, aber die Wäscher stets nur im Vorzimmer. Weitere Beanstandungen durch die oberste Wäscherprüfungsanstalt: Moser habe sich nur einmal beim Ausflug der Gilde gezeigt, jede Menge unschuldiger Bäume trotz Bürgerprotests gefällt, den Gartenfischleteich zugeschüttet und eine unansehnliche Unterstellmöglichkeit für Autos sowie Räder errichten lassen.

Einziges Trostpflaster: Wegen der fehlenden Bäume gibt es nun einen besseren Blick aufs Schloss.Aber gute Ratschläge gibt es von Heiner Oberle immer gratis: Mosers Frau »Ute, die gute« könnte sich bei der Bürgermeisterwahl aufstellen lassen und der scheidende Schultes könnte so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Auf diese Weise könne er die mögliche Rückkehr einer jetzigen schwarzen Abgeordneten aus Berlin verhindern, in dem Moser dann das Amt des Bürgermeisters »heimlich« als Einflüsterer ausüben könne.

Als kleines Dankeschön hatte Oberle für Moser ein Buch mit Aufnahmen und Zeitungsartikeln aus seinen 22 Jahren als Bürgermeister im Gepäck.Gottfried Moser bekannte, dass er in seiner Zeit als Bürgermeister vom Aussehen schon »einige Federn gelassen« habe.

»Die Kritik an meinen noch kommenden Verfehlungen könnt ihr nächstes Jahr ja dann meinem Nachfolger vortragen«, flachste er und gab zu, dass er sich erst vor zwei Jahren einen eigenen Frack zugelegt habe. Komplimente machte er der Narrenzunft für die gelungene Fasnet und sagte den Wäschern zu, nach dem Ende seiner Amtszeit perspektivisch mal bei ihnen vorbeizuschauen.