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Brandursache am Moosenmättle weiter unklar / Konfirmanden verlegen Freizeitausflug

Nach dem verheerenden Brand des Ferien- und Freizeithauses Moosenmättle kann aufgeatmet werden. Die Brandnester sind gelöscht und für die Konfirmandenfreizeit, die dort eigentlich dieses Wochenende stattfinden sollte, hat sich ein Ausweichort gefunden.

Wolfach-Kirnbach . Noch bis 22 Uhr waren die Feuerwehrleute am Donnerstag mit den letzten Arbeiten infolge des Brands beschäftigt. Nachdem sie das brennende Inferno im Ferien- und Freizeithaus Moosenmättle von vier Uhr bis acht Uhr morgens intensive bekämpft hatten, kümmerten sie sich noch bis 18 Uhr vor Ort um die kleineren "Brandnester".

Laut Christian Keller, dem stellvertretenden Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Wolfach wurden anschließend die Geräte wieder gereinigt und kontrolliert, Schläuche ausgetauscht sowie die Fahrzeuge für die gestrige Einweihungsveranstaltung geputzt. Nun hoffen die freiwilligen Helfer auf entspanntere Tage, denn seit Anfang dieses Jahres jagt ein Einsatz den nächsten. "Am Moosenmättle war es unser achter Einsatz – dieses Jahr ist es wirklich sehr heftig", betont Keller.

Vor allem die "klimatischen Bedingungen" am Moosenmättle seien problematisch gewesen. Das Rote Kreuz musste sogar ein beheizbares Zelt aufstellen, damit sich die Einsatzkräfte zwischendurch aufwärmen konnten, so Keller.

Insgesamt waren 80 Feuerwehrmänner aus Wolfach, Hausach, Gutach und Lauterbach sowie Polizisten aus Haslach und Wolfach und Rettungskräfte des Roten Kreuzes vor Ort. Auch von der Führungsgruppe Kinzigtal halfen zehn Personen mit, was den Ablauf erleichterte.

"Wir sind froh, um jeden der kommt", sagt Keller. Viele Wolfacher hätten für den Einsatz extra ihre Arbeitgeber vertröstet und selbstständige Unternehmer ihre Termine verschoben, was mit Verlusten und Einbußen einher gehen konnte. Auf den Berghöhen des Moosenmättles habe es jedoch keinen Handyempfang gegeben, sodass diese die jeweiligen Personen erst im Tal beachrichtigen konnten.

Erschwerte Bedingungen

Auch die Löschgeräte mussten per Pendelverkehr zurück nach Wolfach gefahren werden, um neu aufgefüllt zu werden. Während die Feuerwehrmänner mit ihren Atemschutzmasken zu Gange waren, herrschten laut Keller auch eisige, minus zehn Grad und der Löschteich beim Gasthaus Moosenmättle war zugefroren. Er musste von den Einsatzkräften aufgebrochen werden (wir haben berichtet). Auch im 70 Zentimeter hohen Schnee mussten die Einsatzkräfte den Brand löschen.

Ablauf war okay

Insgesamt sei der Einsatz "vom Ablauf her okay" gewesen, vor allem, weil sich keine Personen im Gebäude befanden. Das Freizeithaus war zu diesem Zeitpunkt nicht belegt (wir haben berichtet). Erst am Wochenende standen die Konfirmanden aus Kirnbach auf dem Plan.

Bei ersten kriminaltechnischen Untersuchungen des Brandplatzes konnte noch kein Hinweis auf eine mögliche Brandursache gefunden werden, hat indes das Polizeipräsidium Offenburg mitgeteilt. Ein Brandsachverständiger sei mit den weiteren Erhebungen beauftragt worden.

Brandzeugen gesucht

Der im Umfeld des Ferienheims bemerkte Mann wurde mittlerweile von den Kriminalbeamten überprüft: Es handelt sich dabei um den Brandentdecker. Zwei der drei Gebäudeteile sind bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Sachschadenshöhe wird vom Polizeipräsidium auf etwa 300 000 Euro taxiert. Da in alle Richtungen ermittelt wird, bitten die Beamten der Kriminalpolizei Offenburg Personen, die Beobachtungen und Feststellungen gemacht haben, die mit dem Brandausbruch in Verbindung stehen könnten, sich zu melden (siehe Telefonnummer bei weiteren Informationen).

Pfarrer Stefan Voß hat nun ein Ausweichdomizil für die Konfirmandenfreizeit der evangelischen Kirche für dieses Wochenende gefunden. Eigentlich wollte sich die Konfirmandengruppe im abgebrannten Freizeithaus am Moosenmättle einquartieren.

"Leider musste das Wochenende kurzfristig in das Gemeindehaus nach Wolfach verlegt werden", teilte er daher mit. Schade sei es schon, so Voß, denn im Freizeithaus am Moosenmättle könnte Gemeinschaft besser zelebriert werden, zum Beispiel bei den gemeinsamen Mahlzeiten und Fackelwanderungen.

Abendmahl in Wolfach

Auch die Übernachtung entfalle im Gemeindehaus. Die Jugendlichen würden am Samstag von acht bis 22 Uhr zusammen sein, anschließend müssten sie aber wieder heimkehren. Wegen dieser Veränderung hat sich Voß schon etwas für den Sonntag einfallen lassen, was aber vorerst eine Überraschung bleibt.

Das Abendmahl wird nun ausnahmsweise beim gewöhnlichen Gemeindegottesdienst in der evangelischen Stadtkirche Wolfach ab 10.15 Uhr gefeiert, was sonst nur an Festtagen üblich ist.

Weitere Informationen: Zeugenhinweise werden unter Telefon 0781/21 28 20 erbeten.