Wenn die Geldbeutelwäscher wieder in Wolfach unterwegs sind, dann ist die Fasnet unweigerlich vorbei. Foto: Schmalz

Warum ist die fünfte Jahreszeit mal früh, mal spät? Nächstes Jahr relativ langer Zeitraum.

Wolfach - Wenn schon vor Ablauf des ersten Februardrittels der Aschermittwoch die Fasnet beendet, sind die Narren nicht gerade glücklich. Die kurze Zeit zwischen Dreikönig, dem offiziellen Beginn der Fasnet und dem Aschermittwoch bringt sie unter großen Zeitdruck.

Da wäre es doch sinnvoll, denken manche, die Fasnet terminlich so zu legen, dass ausreichend Zeit für die Narretei bleibt.

Was diesem Ansinnen entgegensteht, wurde vor vielen Jahrhunderten in einem kirchlichen Konzil festgelegt. 325 nach Christi Geburt kamen die Kirchenväter in Nicäa darüber überein, das Osterfest auf den Sonntag festzulegen, der dem ersten Frühlingsvollmond folgt.

Dem Osterfest voraus ging eine 40-tägige Fastenzeit, in welcher auf viele Speisen und Genüsse verzichtet werden musste. Ursprünglich wurden auch die Sonntage zur Fastenzeit hinzugerechnet, im Konzil von Benevent (1091 n. Chr.) wurden sie ausgenommen.

Der Beginn der Fastenzeit, der zuvor nicht überall völlig einheitlich war, wurde nun auf den Aschermittwoch festgeschrieben. So wie das Osterfest wegen des jährlich wechselnden Frühlingsvollmondtermins innerhalb eines fünfwöchigen Zeitraums variieren kann, tut es auch der Aschermittwoch.

Gemäß der Osterregel fällt der Frühlingsbeginn grundsätzlich auf den 21. März, wenn auch astronomisch frühere Termine möglich sind. In diesem Jahr ist es beispielsweise der 20. März. Ist am 21. März Samstag und gleichzeitig Vollmond, wird Ostern am 22. März gefeiert. Sechseinhalb Wochen zuvor fällt der Aschermittwoch dann auf den 4. Februar. Das wäre dann die kürzeste mögliche Fasnachtszeit. Allerdings müssen sich die Narren derzeit damit nicht belasten, zuletzt war dies 1818 der Fall und das nächste Mal erst wieder 2285. Aber auch dieses Jahr ist der Aschermittwoch am 10. Februar noch ausgesprochen früh dran.

10. März ist der späteste mögliche Termin für den Aschermittwoch

Zum Ausgleich kommt es alle paar Jahre auch vor, dass Ostern auf die Tage vom 20. bis 25. April fällt und damit die Fasnetstage und Aschermittwoch erst im März stattfinden. Nur fünf Jahre ist es her, als Ostern am zweitspätesten Termin, am 24. April, gefeiert wurde und der Aschermittwoch auf den 9. März fiel. Wer noch keine 50 Jahre alt ist, hat reelle Chancen, auch den spätestmöglichen Aschermittwoch zu erleben, im Jahr 2038 fällt dieser auf den 10. März.

Sind sehr frühe und sehr späte Fasnachten teils sehr selten, finden sich dazwischen gut gestreut und ziemlich gleichmäßig verteilt alle Tage immer wieder. Auffällig ist eine Periode von elf Jahren, in der die Fasnacht auf die gleichen Tage fällt. Das hängt damit zusammen, dass die Wochentage nach elf Jahren meistens wieder auf das gleiche Datum fallen und der Vollmond ebenfalls nahe dem Tag vor elf Jahren eintritt. Diese elfjährige Periode hält allerdings nur für drei oder vier Wiederholungen. Danach gibt es eine längere Pause von meist einigen Jahrzehnten, bis derselbe Tag wieder an der Reihe ist.

Nächstes Jahr dürfen sich die Narren dann wieder auf eine relativ lange Fasnet freuen. Ostern ist erst am 16. April und somit fällt der Aschermittwoch auf den 1. März.