Der Infoabend des Asylhelferkreises um Koordinator Gerhard Schrempp (Mitte) stieß auf großes Interesse. Foto: Jehle

26 Interessenten kommen zum Ideenaustausch des Asylhelferkreises ins katholische Gemeindehaus

Großes Interesse hat ein Infoabend gefunden, zu dem der Asylhelferkreis in das katholische Gemeindehaus eingeladen hatte. 26 Personen waren der Einladung gefolgt.

Wolfach. "Das ist ein tolles Signal für uns", freute sich Asylkreis-Koordinator Gerhad Schrempp. Einige hatten sehr konkrete Vorstellungen, wie die demnächst ankommenden Flüchtlinge unterstützt werden können. Andere wollten eher mal "reinhören", was der Helferkreis ist und was unter Ideenfindung zur Integration der neuen Wolfacher zu verstehen ist.

Stichworte wie "Aufgaben", "Ziele" und "Grenzen", die Schrempp an die Wandtafel geheftet hatte, gaben den Einstieg in die Diskussion. Wichtig sei es, Hemmschwellen sowohl bei Einheimischen als auch Neubürgern abzubauen. Ob ein Kurs in Fahrradreparatur oder ein Minigolfspiel an einem Nachmittag – Ziel ist, sich einander zu begegnen. "In persönlichen Begegnungen gelingt es meist eher, Befürchtungen und Vorurteile abzubauen", war Schrempp sich sicher. Dazu brauche es auch die Zuwanderer, deren Mut zur Eigeninitiative geweckt und gestärkt werden solle. Ein weiterer Baustein in der Kommunikation mit den Neuankömmlingen sei die Vermittlung von hiesigen Werten und Normen. Dazu würden sogenannte Alltagslotsen benötigt, idealerweise eine feste Bezugsperson für jede Familie. "Die Dauer einer solchen Betreuung wird individuell unterschiedlich sein", meinte Schrempp und fügte hinzu, dass es jeweils davon abhänge, inwieweit die Zuwanderer bereits mit dem deutschen Alltag vertraut sind. Grundsätzlich gelte jedoch, dass sich Helfer nicht für "immer und ewig" verpflichteten. Formuliert wurde an dem Abend auch das Ziel, den zukünftigen Wolfachern Orientierung anzubieten, das Gefühl zu geben, nicht auf sich allein gestellt zu sein. Auch punktuelle Unterstützung wie Fahrdienste sind denkbar. Einige in der Runde konnten sich vorstellen, Kinder zu betreuen oder sie bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Angestrebt wird laut Schrempp, den Flüchtlingen im Alltagsleben pragmatische Hilfe anzubieten, aber auch die Wertschätzung für die geleistete Unterstützung seitens der Zuwanderer anzufordern. Dazu gehöre unter anderem auch der pflegliche Umgang mit Sachspenden. Es sei ein Lernprozess in beide Richtungen, meinte der Koordinator.

Sehr erfreulich ist laut Schrempp, dass mehrere örtliche Vereine bereits die Bereitschaft ankündigten, interessierte Neuankömmlinge aufzunehmen. Ein weiteres Ergebnis des Abends war, dass die Ankunft der Flüchtlinge nicht sang- und klanglos über die Bühne gehen sollte. Eine offizielle Begrüßung seitens der Stadt wäre auch ein wichtiges Signal an die Bevölkerung, war in der Diskussion zu hören.

Der Asylhelferkreis lädt jeden Freitagvormittag in den Räumen des Weltladens in Wolfach von 9.30 Uhr bis 11 Uhr zum Austausch ein. Infos gibt es bei Gerhard Schrempp, Telefon 07834 /8 67 03 16,  E-Mail gerhard.schrempp@ caritas-kinzigtal.de