Bundesverdienstkreuz für Ehrenpräsident des Schwarzwaldvereins / Feierstunde mit vielen Gästen im Historischen Kaufhaus in Freiburg
Von Hans-Gottfried Haas
Freiburg/Wolfach. Viele Ehrengäste, langjährige Wegbegleiter vom Präsidium des Schwarzwaldvereins und eine große Zahl anhänglicher Freunde aus der Heimatregion um Wolfach und Schiltach waren am vergangenen Samstag zu Gast in Freiburg, um den Festakt anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den Ehrenpräsidenten des Schwarzwaldvereins, Eugen Dieterle, mitzuerleben.
Präsident Georg Keller vom Schwarzwaldverein begrüßte die zahlreichen Festgäste und freute sich über den würdigen Rahmen der Ordensverleihung im historischen Kaisersaal. Nicht ohne Stolz stellte er fest, dass mit Eugen Dieterle einer aus den eigenen Reihen diese hochverdiente Ehrung erfahren dürfe. Für die Verwaltung der Stadt Freiburg übermittelte Stadtrat Klaus Schüle ein herzliches Willkommen "in der Schwarzwaldhauptstadt und an historischer Stätte".
Höhepunkt war die Übergabe des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, landläufig meist Bundesverdienstkreuz genannt, durch Alexander Bonde, dem Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg. Dieser überbrachte auch die Grüße von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Es fiel ihm nicht schwer, die hohe Auszeichnung für Eugen Dieterle mit Blick auf die unzähligen Verdienste des zu Ehrenden zu begründen. In Bondes Ansprache kam mehrfach die Vertrautheit mit Eugen Dieterle zum Ausdruck. Diese hat sich durch viele persönliche Begegnungen auch bei manchmal konträren Ansichten in gegenseitigem Respekt entwickelt. Alexander Bonde lobte die Verlässlichkeit des ehemaligen Präsidenten ebenso wie den Mut, stets klare Position zu beziehen in einem im Grunde gemeinsamen "leidenschaftlichen Einsatz für die Landschaft, die wir lieben".
Tief beeindruckt zeigte sich auch Bürgermeister Thomas Geppert von einem kürzlich geführten Gespräch mit dem Geehrten, den er als einen "guten Botschafter der Stadt Wolfach" bezeichnete. Der Bürgermeister der Heimatstadt bemühte sich, jede der vielen Facetten des vielseitigen Engagements von Eugen Dieterle im öffentlichen Leben auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zu beleuchten. Ganz besonders hatten es ihm auch die Wolfacher Kinzigflößer angetan, bei denen Eugen Dieterle seit der Gründung in verantwortlicher Position noch immer aktiv ist. Sie waren zahlreich in ihrer Flößertracht nach Freiburg gekommen, um Erika und Eugen Dieterle sinnbildlich Dank und Anerkennung zu übermitteln.
Originell waren Gruß und Glückwunsch aus dem benachbarten Elsass: Jean Klinkert, der Vizepräsident des Vogesenclubs, besang herzerfrischend und in uriger elsässischer Mundart seine heimatliche Berglandschaft "Schluacht, Hohneck un Kahlewase ...".
Nach so viel Lob musste Eugen Dieterle erst einmal Luft holen. Alle Erfolge seien immer wieder dadurch erreicht worden, dass man Projekte gemeinsam angepackt habe, stellte der Geehrte mehrfach fest. Beim Danksagen wisse er beim besten Willen nicht, wo anfangen und wo aufhören. Jedenfalls habe er von vielen Seiten immer wieder sehr viel Unterstützung erfahren dürfen. Beim Schwarzwaldverein stimme die Philosophie, die ihn zu seinem Engagement herausgefordert habe. Aber es sei ihm am Ende auch alles, was er gegeben habe, immer wieder zurückgegeben worden. Humorvoll ging der Ehrenpräsident abschließend auf die nun glücklich erreichte Ruhestandsphase ein: Auch nach zwei Jahren Abschied vom Amt sei er immer noch dabei, allmählich "von outdoor auf indoor" umzulernen.
In Festfreude nahmen die rund 120 Gäste die Einladung zu einem Stehempfang an und verweilten noch eine Weile plaudernd – und danach musste niemand hungrig oder durstig die Heimreise antreten.
Eugen Dieterle war von 1990 bis 2013 Präsident des Schwarzwaldvereins. In diese Zeit fallen bedeutsame Ereignisse, die der heutige Ehrenpräsident initiiert und mitgestaltet hat:
Die Gründung des Naturparks Südschwarzwald, die Einrichtung des Hauses der Natur am Feldberg und des Naturzentrums Kaiserstuhl, die Gründung der Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg, das neue Wegemarkierungskonzept 2000 und der Deutsche Wandertag 2010 in Freiburg.
Außer im Schwarzwaldverein engagierte sich Eugen Dieterle auf Landesebene in Organisationen und Gremien des Naturschutzes, der Imkerei und des Fremdenverkehrs. Auf Bundesebene war er für den Deutschen Wanderverband und den Deutschen Naturschutzring tätig.
Lokal ist er bis heute mit der Flößerzunft seiner Heimatstadt Wolfach eng verbunden.
