Andreas Fath schenkte Sarah Schmider ein T-Shirt mit seiner Schwimmroute im Rhein und eine Bademütze. Foto: Jehle

Schülerin Sarah Schmider gewinnt Landespreis beim Europäischen Malwettbewerb. "Thema toll umgesetzt."

Wolfach - Was haben Malen und Schwimmen gemeinsam? Dass sie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema sauberes Wasser richten – Sarah Schmider, Schülerin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) hat das mit Kunst erreicht.

Die Neuntklässlerin gewann den Landespreis beim Europäischen Malwettbewerb mit ihrem Bild, das sich mit dem Thema "Wasser ist Leben" auseinandersetzte. Ein herausragender Erfolg, denn an der Aktion nahmen rund 4000 Schüler teil, freute sich Kunstlehrerin Christa Böhm-Feger in ihrer Einführung über den Wettbewerb.

Während Sarahs künstlerischer Arbeit waren die Medien voll mit Berichten über die Schwimm-Aktion von Andreas Fath. Der Chemieprofessor hat den Rhein von der Quelle bis zur Mündung in 28 Tagen durchschwommen und punktuell Proben entnommen, um die Öffentlichkeit für den Gewässerschutz zu sensibilisieren. Sarah hat sich von Zeitungsberichten über das wissenschaftliche Experiment inspirieren lassen und auch einen davon in den Wettbewerb mit eingereicht. Gestern haben sich die beiden Aktivisten in einer kleinen Feierstunde in der Herlinsbachschule kennengelernt. Dort hatte Schulleiterin Petra Fränzen außerdem rund 50 Grundschüler und einige anwesende Eltern aus dem Anlass begrüßt.

"Du hast mit deinem Bild das Thema toll umgesetzt", lobte Fath die Neuntklässlerin, denn genau so stelle sich die Situation dar. Die 16jährige hat ihr Werk als Serie gestaltet, die umgeblättert werden kann. Klar und bunt hat sie die Vision eines sauberen Rheins gemalt, in dem sich Pflanzen, Tier und Mensch tummeln. Es folgt eine Folie, die mit etwas Sand gesprenkelt die Klarheit trübt und die gegenwärtige Situation darstellt. Schließlich stellt eine Folie mit viel Sand die verunreinigte Vergangenheit des Stroms dar.

"Der Rhein ist immer noch Patient, obwohl sicherlich schon viel erreicht wurde im Vergleich zu den 80iger Jahren", führte Fath aus.

In einem kindgerecht aufbereiteten Vortrag hat der Wissenschaftler die Schüler auf seine Schwimmroute im 1230 Kilometer langen Rhein mitgenommen. Er habe eine Art Fischhaut am Bein getragen, die das aufnahm, was im Wasser war. "Medikamentenrückstände, Drogen und Süßstoffe, die durch die Toilette gehen", nannte Fath unter anderem.

Besonders Letzteres steige besorgniserregend an, wie er anhand einer Folie zeigte. Die in vielen Softgetränken enthaltenen Süßstoffe statt Zucker werden von der Kläranlage nicht gefiltert. Was bedeutet das für die Fische? Und: schmeckt die Nordsee eines Tages süß statt salzig? Große Probleme bereite auch der Plastikmüll in den Gewässern, denn mittlerweile werde fast alles aus Kunststoff hergestellt.

Anschaulich erläuterte Fath die Begriffe Makro- und Mikroplastik und wie sie in die Nahrungskette gelangen. "Der Eisbär stirbt nicht nur wegen des Treibhauseffekts aus, sondern wegen der im Kunststoff enthaltenen Weichmacher", erklärte der Professor.

Die Eisbären nähmen die unfruchtbar machende Chemikalie über ihr Futter, die Fische, auf und pflanzen sich nicht mehr fort. "Am besten verwendet ihr gar kein Plastik – und wenn das nicht geht, sammelt es in gelben Säcken fürs Recycling", appellierte Fath an die Kinder.