Helge Gerken kann auch zu diesem Gemälde des Künstlers Peter Tomschiczek seine ganz persönliche Geschichte erzählen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: "Museum Schloessle Wolfach" eröffnet Ausstellung am Sonntag um 12 Uhr

Von Arwen Möller

Eine wahre Schatztruhe moderner Kunst hat Helge Gerken im "Museum Schloessle Wolfach" zusammen getragen. Am Sonntag um 12 Uhr lädt er zur Vernissage der Schau "Die Entmaterialisierung des Alltags".

Wolfach. Ein schmiedeeisernes Törchen, eine Hortensie, rustikale Balken bilden den Rahmen für das erste Kunstwerk, zu dem der Besucher im Skulpturengarten des "Museum Schloessle Wolfach" aufschauen kann. Beton-Abgüsse eines Mülleimers, Kanisters, Spülbeckens sind kompliziert aufeinander montiert.

Es ist genau diese Mischung aus Rustik-Schick der 1950er Jahre und moderner bis postmoderner Kunst, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung in und um das Haus unterm Schlössle 8 in Wolfach zieht und die deren einzigartigen Charme ausmacht.

"Es ist eine Liebhaberei", meint Helge Gerken schmunzelnd. Der pensionierte Kunsterzieher hat an der Kunstakademie in Stuttgart studiert, dann in Hausach am Gymnasium gelehrt. Und bereits vor rund 30 Jahren angefangen, Werke moderner Künstler zu kaufen: auf den Jahresausstellungen von Akademiestudenten im gesamten deutschsprachigen Raum, aber auch auf Kunstmessen und im Ausland.

Er kann zu jedem Künstler, jedem Werk eine eigene Geschichte erzählen, in dem sympathisch-perfekten Nicht-Dialekt der Rheinregion um Mühlheim an der Ruhr, wo der gebürtige Berliner aufgewachsen ist. In den Schwarzwald hat es ihn durch die Liebe verschlagen. Auch seine Frau Helga Gerken-Grieshaber hat sich als Zeichnerin der Kunst verschrieben. Und die ältere Tochter der beiden ist Architektin, die jüngere betreibt seit rund 20 Jahren die Galerie Gerken in Berlin.

Dort, in den Berliner Ausstellungen hat der Wolfacher Sammler auch einige Werke zur aktuellen Schau "Die Entmaterialisierung des Alltags" gefunden. Rund 30 Werke diverser moderner Künstler aus seinem Fundus sind dort zu sehen – unter ihnen viele in Kennerkreisen bekannte Namen, manche hat Gerken einst entdeckt. Doch es ist nicht allein die hochkarätige Kunst, die der Schau ihren Zauber verleiht. Es ist vor allem die persönliche Note, die dieses "Schlössle voller Kunst" hat und die im kleinen an die großen Museen der ganz persönlichen Sammlungen erinnert.

Weitere Informationen: "Die Entmaterialisierung des Alltags", 28. Februar bis 10. April, sonntags von 12 bis 17 Uhr, Telefon 07834/9313.