Die Wolfacher Stadtkapelle ließ den Zuschauern einen äußerst klangvolles Musikcocktail zuteil werden. Foto: Schrader

Stadtkapelle Wolfach konserviert herausragende Form des Wertungsspiels in Kenzingen. Zuschauer sind begeistert.

Wolfach - Ein Streifzug durch die verschiedenen Genres der Blasmusik bildete die thematische Klammer für das Jahreskonzert der Stadtkapelle Wolfach unter der engagierten Leitung von Musikdirektor Joachim Riester.

Nach dem sehr erfolgreich bestandenen Wertungsspiel der 82 Musiker vor zwei Wochen in Kenzingen präsentierte sich die Kapelle auch vor dem heimischen Publikum in der vollbesetzten Festhalle auf sehr hohem Niveau. Nur an ein paar wenigen Stellen war im Spiel des einen oder anderen Musikers vielleicht ein Hauch von Nervosität zu spüren, doch trübte dies insgesamt keineswegs den dargebotenen Ohrenschmaus von allererster Güte.

Gleich zu Beginn machte das Stück "Jubilance" von Benjamin Yeo seinem Namen alle Ehre als klangprächtige Ouvertüre. Mit den sehr anspruchsvollen Stücken "Machu Picchu" von Satoshi Yagisawa und "Almansa" von Ferrer Ferran verdeutlichte die Kapelle, warum sie 95 von 100 Punkten beim Wertungsspiel erspielt hatte. Exzellent meisterte sie diese durch aztekische und arabische Klänge angereicherte, lautmalerische Programmmusik und erhielt dafür stehenden Beifall.

Mario Bürkis "Mazedonia" bot einen zwischen flotten Tänzen und melancholischen Volksliedern schwankenden Einblick in die Musik des Balkans. Hier zeigte die Stadtkapelle ihre besonderen Qualitäten im Bereich vertrackter Rhythmen.

Dem Filmgenre entstammten die "Highlights from Hook" von John Williams. Das Stück schilderte den Kampf zwischen Peter Pan und seinem Widersacher Captain Hook.

Als Solistin glänzte Stefanie Wöhrle in Artie Shaws "Concerto for Clarinet" mit hinreißendem Swingrhythmus, wobei insbesondere ihr intensives Zusammenspiel mit Daniel Schmidt am Schlagzeug Begeisterungsstürme hervorrief.

Fabian Schmider, der zum ersten Mal als Moderator des Jahreskonzerts der Wolfacher Stadtkapelle agierte, kündigte mit feurigen Worten die "Samba brazza" von Chris Vandeweyer an und meinte, nur auf die leicht bekleideten Tänzerinnen müsse das Publikum verzichten, ansonsten sei alles geboten, was eine Samba ausmache.

Einen interessanten Stilmix komponierte Otto M. Schwarz in seinem Stück "Absolute Crossover", das zwischen sinfonischer Blasmusik und Bigbandsound wechselte und beides gleichzeitig in einem Finale furioso kulminieren ließ.

Klar, dass sich das Publikum angesichts der tollen Leistung der Musiker noch zwei Zugaben erklatschte.

Im Jahreskonzert erhielt Hornist Mathias Stelzer das Jungmusiker-Leistungsabzeichen in Gold vom Geschäftsführer der Stadtkapelle, Horst Polus, überreicht. Armin Schwarz, der Vorsitzende des Kinzigtäler Blasmusikverbandes, zeichnete sechs langjährige Musiker der Stadtkapelle Wolfach aus. Für 25-jährige aktive Tätigkeit erhielten Jens Dieterle (Schlagzeug), Klaus Vollmer (Posaune), Regina Vollmer (Saxophon) und Simon Vollmer (Trompete) die silberne Ehrennadel. Jürgen Heizmann (Waldhorn) und Reinhold Waidele (Trompete) erhielten für ihre jeweils 50-jährige Tätigkeit im Dienste der Blasmusik die goldene Ehrennadel. Zugleich wurden sie zu Ehrenmitgliedern des Blasmusikverbands ernannt.