Manfred Schafheutle nach 34 Jahren aus dem Gemeinderat verabschiedet / Kovac äußert sich zu Spekulationen
Von Markus Adler
Wolfach. Mit persönlichen Worten hat Wolfachs Bürgermeister Gottfried Moser langjährige Gemeinderäte ausgezeichnet und verabschiedet. Manfred Schafheutle erhielt zum Abschied nach 34 Jahren auch noch die Ehrenmedaille der Stadt als besondere Würdigung.
"Sie haben Mut bewiesen, in dem Sie bei der Gemeinderatswahl kandidiert haben", sagte der Schultes eingangs zu den Wolfacher Bürgern, die erfolglos für den Gemeinderat kandidiert hatten, aber bei der ersten Sitzung des Gremiums in der neuen Legislaturperiode eingeladen worden waren.
Moser sagte, dass der Rat in den vergangenen fünf Jahren etwa 2000 Beschlüsse gefasst habe und ließ die wichtigsten Stationen nochmals Revue passieren. Er dankte den ausscheidenden Räten einzeln und auch insbesondere den Ehepartnern, die durch das kommunalpolitische Engagement auf ihre Frauen und Männer verzichten mussten.
Simone Heitzmann hatte den Wiedereinzug knapp verpasst und wurde für ihre zupackende Art und ihre offenen Worte von Moser gelobt. Dieter Jehle war 2011 für Cornelia Wehrle-Blumenstock nachgerückt und Bärbel Schmider sei die erste Frau in der Fraktion der Freien Wähler vor zehn Jahren gewesen, erläuterte der Bürgermeister.
Franz Bruder wurde von Moser zum "immer am besten vorbereitetsten Rat im Gemeinderat" ernannt und hatte sich um den Schuldenabbau verdient gemacht, sagte Moser. Eine besondere Freude sei es ihm gewesen, zum Schluss seiner Amtsperiode eine außerplanmäßige Tilgung "extra für ihn" vorschlagen zu können. Der CDU-Gemeinderat hatte seit 1999 im Wolfacher Gemeinderat gesessen und war nicht mehr angetreten.
Bei Manfred Schafheutle musste selbst Moser um Worte ringen: Sieben Amtsperioden seit 1980, zwölf Jahre Fraktionssprecher der Freien Wähler, seit 15 Jahren erster Bürgermeister-Stellvertreter und Stimmenkönig – "dein unermüdliches Engagement weist weit über das normale Maß hinaus", brachte es der Schultes dann doch auf den Punkt. "Du bist einfach überall in der Stadt zu finden, um zu helfen, zu organisieren und neuen Ideen einzubringen", würdigte Moser Schafheutles Leistung. "Was mich immer besonders beeindruckt hat, war deine Fähigkeit, das Ganze für die gesamte Stadt zu sehen und mit gutem Beispiel voranzugehen", sagte er unter dem langen Applaus der Räte im Blauen Salon.
Auch die Fraktionen erhielten Gelegenheit, ihren ausscheidenden Räten ein paar persönliche Worte mit auf den Weg zu geben: Ulrich Widmaier sprach von Schafheutle als "großem Sympathieträger", der eine Lücke in den Reihen der Freien Wähler hinterlasse und sachlich und emotional im positiven Sinne zugleich gewesen sei.
Kordula Kovac (CDU) zeigte sich sehr bewegt und dankte Franz Bruder und Simone Heitzmann für die gemeinsamen Jahre. "Franz, dein technischer Sachverstand wird uns fehlen", würdigte sie den Kirnbacher CDU-Mann. An Heitzmann habe sie immer die toughe Art geschätzt, mit der sie sich im Rat behauptet habe. Und dann bezog sie auch noch Position um Spekulationen über eine mögliche Bürgermeisterkandidatur von ihrer Seite: "Ich freue mich, in den nächsten fünf Jahren mit der Fraktion weiterarbeiten zu dürfen."
Manfred Schafheutle dankte seinen Ratskollegen dafür, dass "sie mich so ertragen haben, wie ich bin". Er halte sich an die Aussage, dass man am besten aufhören solle, wenn es am schönsten sei – fast habe er den richtigen Zeitpunkt verpasst. "Ich freue mich nun darauf, Dinge zu tun, auf die ich bisher verzichtet habe."
u Bronzener Ehrenteller der Stadt Wolfach: Simone Heitzmann, Dieter Jehle, Bärbel Schmider; silberner Ehrenteller der Stadt Wolfach: Franz Bruder, Manfred Schafheutle; Ehrennadel des Gemeindetags: Franz Bruder, Bruno Heil, Bärbel Schmider; Stele für 20-jährige kommunale Tätigkeit: Kordula Kovac und Peter Ludwig; Ehrenmedaille der Stadt Wolfach: Manfred Schafheutle.
