Zu den Investitionen für 2014 zählt bei der Volksbank Kinzigtal eine Modernisierung des Eingangsbereichs der Volksbank Kinzigtal in Haslach. 2013 hatten Martin Heinzmann (links) und Oliver Broghammer unter anderem mit der Einführung des neuen Fünf-Euro-Scheins sowie der Sepa-Umstellung zu tun. Fotos: Adler Foto: Schwarzwälder-Bote

Volksbank Kinzigtal behauptet sich trotz schwieriger werdenden Rahmenbedingungen mit stetigem Wachstum

Von Markus Adler Wolfach. "Wir sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden", kommentierten die beiden Vorstände Martin Heinzmann und Oliver Broghammer die Ergebnisse des vergangenen Jahrs bei der Volksbank Kinzigtal. "Die Kunden suchen für ihr Geld in Zeiten der Eurokrise den ›sicheren Hafen‹." Das zeigte sich für Vorstandssprecher Martin Heinzmann in einer überdimensionalen Steigerung bei den Kundeneinlagen, die 2013 um 8,2 Prozent zugelegt hatten. "Die Leute nehmen sehr genau wahr, was mit ihrem Geld passiert", so der Vorstandschef, der durch dieses deutliche Wachstum eine Bestätigung des eigenen Geschäftsmodells sieht. Dass die Bank fast ausschließlich in ihrem Geschäftsgebiet aktiv sei, zeige sich darin, dass den Kundeneinlagen von 409 Millionen Euro 392 Millionen an Kundenkrediten inklusive Bürgschaften gegenüberstehen.

"Wir haben Mitte vergangener Woche bereits komplett auf Sepa umgestellt und haben im Vorfeld unsere Kunden intensiv beraten", sagte der Vorstandssprecher in der Bilanzpressekonferenz. 25 000 bis 30 000 Euro hat die Bank in Soft- und Hardware investiert, damit die Automaten der Bank den neuen Fünf-Euro- Schein erkennen.

Allerdings haben auch die Banker im Kinzigtal die Folgen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zu spüren bekommen. "Den meisten Banken wird es 2014 noch ganz gut gehen, aber insbesondere die Jahre 2015 und 2016 werden interessant werden", sagt Oliver Broghammer die Entwicklung voraus.

Die Zinsmarge wird für die Banken immer geringer, worauf die Volksbank Kinzigtal bereits mit einigen "handelsrechtlichen Maßnahmen" (Broghammer) reagiert habe. Das heißt, das Geldinstitut hat bereits vorsorglich bilanztechnische Vorkehrungen getroffen, damit sie nicht alle Effekte der geringer werdenden Marge auf einmal zu spüren bekommt.

Allerdings heißt das auch umgekehrt, dass die Kostenkontrolle zum Thema werden wird – so hat die Volksbank Kinzigtal ihre Belegschaft minimal um eine Stelle reduziert. Das Filialnetz bleibt erhalten und ist aus Sicht der beiden Vorstände die größte Stärke der Bank in der Fläche – das heißt aber nicht, dass zum Beispiel die Filiale in Gutach nicht am Mittwochnachmittag schließen kann, wenn ansonsten alle Geschäfte im Dorf bleiben.

Die Volksbank Kinzigtal hat nach eigenen Angaben ihre Hausaufgaben gemacht: "Wir erfüllen schon jetzt alle Kriterien von ›Basel III‹ und haben ein grundsolides Geschäftsmodell. Wir verkaufen auch nur an Wertpapieren, was wir auch privat kaufen würden", sagen Heinzmann und Broghammer.

Wachstum gibt es weiterhin bei den Mitgliederzahlen (nun mehr als 18 000), bei Krediten und Kundeneinlagen sowie bei Riester-Verträgen. Diese erfolgreiche Entwicklung wollen die Vorstände auch an ihre Mitglieder weitergeben – 6,5 Prozent an Dividende wird es 2014 wieder geben.

Barrierefreier Zugang in Haslacher Filiale

Investiert wird 2014 in die Filiale in Haslach – 200 000 Euro werden aufgewendet, um den Zugang barrierefrei auszugestalten und um die Immobilien- und Baufinanzierung in einem ehemaligen Café zu bündeln.

Positiv verlaufen ist das erste gemeinsame Bilanzjahr der beiden Vorstände Heinzmann/Broghammer: "Das funktioniert wirklich gut", zeigten sie sich zufrieden.

u Bilanzsumme (31. Dezember 2013): 566 Millionen Euro (plus 5,2 Prozent); Betreutes Kundenkreditvolumen: 434,3 Millionen Euro (plus 1,4 Prozent); Betreutes Kundenanlagevolumen: 711,7 Millionen Euro (plus 8,2 Prozent); Kreditanträge: 1310 mit einem Volumen von 72 Millionen Euro; Neuabschlüsse Bausparen: 904 mit einem Volumen von 26,5 Millionen Euro Bausparsumme; betreute Riester-Verträge (Bestand): 3524 mit einem Volumen von 19,6 Millionen Euro; Versicherungen (Bestand): über 17 000; Zinsertrag: 14,1 Millionen Euro (plus 2,5 Prozent); Rohertrag: 18,21 Millionen Euro; Personalaufwand: 7,41 Millionen Euro; Sachaufwand: 3,38 Millionen Euro; Betriebsergebnis: 5,23 Millionen Euro; Dividende: 6,5 Prozent (etwa 400 000 Euro); Mitgliederzahl: 18 000; Mitarbeiterzahl: 175 (Vollzeitstellen: 116,31). u Projekte 2013: Monitoring Beratungsqualität, neue Webseite, Umbau der Filiale Oberwolfach, Sepa-Umstellung, technische Investitionen für neuen Fünf-Euro-Schein und Einführung der VR-Bank-Card plus