Ein schwalbenfreundliches Haus haben Petra (zweite von links) und Jürgen Schorn (mit Plakette). Es gratulieren Carmen Pfau (rechts) und Werner Kinnast vom Nabu Kinzigtal (links). Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Nabu Kinzigtal zeichnet Petra und Jürgen Schorn mit besonderer Plakette aus

Von Markus Adler

Halbmeil. "Auch bei uns im ländlichen Raum werden natürliche Lebensräume für Vögel immer rarer", weiß die Vorsitzende des Nabu im Kinzigtal, Carmen Pfau. Umso mehr freut sie sich, wenn sich Menschen wie die Schorns von der Grub in Halbmeil bewusst dafür entscheiden, solche wertvollen Lebensräume zu erhalten.

"Nicht alle Hausbesitzer wollen Vögel wie Schwalben an ihrem Haus haben", erläutert Carmen Pfau, die gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Werner Kinnast die Auszeichnung "Schwalbenfreundliches Haus" persönlich überbracht hat. Ins Leben gerufen hat die Plakette der Nabu am Hochrhein, wo Rudi Apel festgestellt hat, dass die an den Häusern nistenden Schwalbenarten zunehmend in ihrem Bestand gefährdet sind. Die Bestände gehen nach der Beobachtung des Nabu seit Jahren zurück, was auf die Intensivierung der Landwirtschaft, zunehmende Hygieneanforderungen, die starke Versiegelung der Landschaft und die Sanierung vieler Gebäude zurückzuführen sei. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz dürften die Mehl- und Rauchschwalbe in ihren Nestern nicht beschädigt oder abgeschlagen werden, schreibt der Nabu. Wegen der sich rasant verändernden Lebensbedingungen stehen beide Arten auf der roten Liste, auch die Uferschwalbe ist inzwischen auf der Vorwarnliste gelandet. Bei den Schorns sind die Schwalben schon seit mehreren Jahrzehnten gern gesehene Gäste, denn die Flugkünstler haben schon einen Stammplatz auf dem Hof. "Es handelt sich um eine richtig große Kolonie", so Carmen Pfau.