Die Vorbereitungen für die Anschlussunterbringung der Flüchtlinge in einem Containerdorf, östlich des Sportplatzes des FC Wolfach, laufen. Foto: Steitz

Stadt liegt zeitlich im Plan. Überbrückung fürs Brenz-Heim. Zuerst Erdarbeiten, dann Transport.

Wolfach - Die Stadt bereitet den zukünftigen Containerstandort für Flüchtlinge mit Bleiberecht vor. Ab August soll die Wiese am Sportplatz für die kommunale Anschlussunterbringung (AU) bezugsfertig sein. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun.

Zunächst einmal sind vorbereitende Erdarbeiten nötig, um die Containersiedlung östlich des Sportplatzes und des Clubhauses des FC Wolfach aufzubauen. Das gibt Bürgermeister Thomas Geppert auf Anfrage des Schwarzwälder Boten bekannt.

Diese Maßnahmen bestünden aus der Geländeabtragung sowie der Herstellung des Untergrunds durch Schotterbefestigung. Nach diesen ersten Schritten würden auch entsprechende Leerrohre für Strom sowie die Erschließung von Wasser und Abwasser im Boden verlegt.

Nach Abschluss dieser vorbereitenden Erdarbeiten kann Geppert zufolge im Laufe der kommenden sechs bis acht Wochen der Abbau von der Containersiedlung am alten Standort in Nordrach sowie der Transport und Wiederaufbau in Wolfach erfolgen. Diesbezüglich laufen derzeit Abstimmungen mit entsprechenden Fachfirmen. "Zeitlich gesehen liegen wir im Plan", betont der Bürgermeister.

Das Landratsamt (LRA) Ortenaukreis steht mit der Stadt Wolfach im permanenten Austausch. "Es ist uns ein großes Anliegen, partnerschaftlich mit den an der Unterbringung und Integration beteiligten Verwaltungen und Institutionen im Kreis ebenso wie den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern zusammenzuarbeiten und diese miteinander zu vernetzen", erläutert Gabriele Schindler von der LRA-Pressestelle.

So bietet das LRA zum Beispiel regelmäßige Besprechungen etwa auf Ebene der Bürgermeister oder Hauptamtsleiter an. Demnach habe im Februar ein Treffen stattgefunden; im Mai und Juli würden weitere folgen, gibt Schindler bekannt. Außerdem sieht sich das LRA als direkter Ansprechpartner für Wolfach, das hinsichtlich des Kaufs der Containeranlage mit dem Gebäudemanagement sowie mit dem Migrationsamt des Landratsamts im regen Kontakt stünde.

Was die Nutzung des Engelschulhauses betrifft, hat sich einiges getan: Stadt und Geschäftsführer Markus Harter sind nun zu einem Ergebnis gekommen. Die zentrale Aufgabenstellung bestünde darin, den Betrieb des Brenz-Heims langfristig am bestehenden Standort zu sichern. Um eine Expansion der Einrichtung auf das bestehende Areal des Engelschulhauses zu ermöglichen, seien Fragestellungen im Bereich des Baurechts zu klären, wofür betreiberseitige Vorplanungen erforderlich seien, die vom Brenz-Heim angegangen wird. Bis diese jedoch vorliegen, steht das Gebäude im aktuellen Zustand der Stadt zur Verfügung.

Noch im Mai werden die getroffenen Absprachen vom Notar in einem Vertragsentwurf niedergelegt, der dann von den Gremien beschlossen werden muss, erläutert Harter von der Johannes Brenz Altenpflege Gesellschaft.

Die Stadt wird Geppert zufolge nun sozialen Wohnraum für acht bis zu zehn Personen schaffen und damit für das Brenz-Heim überbrücken, um das frei gewordene Gebäude sinnvoll ebenfalls für die AU zu nutzen.

Sobald alle erforderlichen Planungen und die letztliche Bauabsicht des Brenz-Heims vorlägen, würde die vorübergehende kommunale Nutzung zur Unterbringung der Geflüchteten an diesem Standort aufgegeben, unterstreicht Geppert.

Auf den neuen Standort für die Container am Sportplatz reagiert der Helferkreis für Geflüchtete positiv. Wie Koordinator Gerhard Schrempp betonte, sei die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr dort in Ordnung, die Geschäfte wären fußläufig erreichbar und in Vor Langenbach seien die Zuwanderer nicht räumlich aus dem Blickfeld des gesellschaftlichen Lebens.

Kommende Woche möchten Geppert und Schrempp ein Gespräch führen, um die Verzahnung und Zuständigkeiten zu klären. 30 Personen haben sich bei Letzterem schon gemeldet, um punktuell bei der Sprachförderung, Kinderbetreuung, Fahrdiensten oder auch langfristig als Alltagslotse mitzuhelfen.

Schrempp appelliert indes, dass die Flüchtlinge mit einem "positiven Blick begleiten" und eine klare oder immerhin zögerliche "Ja"-Haltung zu ihnen einnehmen, damit Begegnung im Alltag bei Festen oder im Beruf klappt. Angedacht sei demnächst eine gemeinsame Aktion auf dem Minigolf-Platz und das Siedlerfest Anfang Juli.

Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei (CDU), der am Donnerstag im Rathaus zu Gast war, betonte bezüglich der Integration: "Das ist in der Tat eine ganz gewaltige Aufgabe." Er wolle sich auf Bundesebene und in der Arbeitsgruppe "Kommunalpolitik" für die städtebauliche Förderung, frei von Auflagen, stark machen.