Auch der neue und der alte Bürgermeister amüsierten sich prächtig beim Zunftabend in Wolfach. Fotos: Buchholz Foto: Schwarzwälder-Bote

Publikum lacht Tränen bei Zunftabend der Wolfacher Narren

Von Peter Buchholz

Wolfach. Bereits zum 47. Mal sind die närrischen Scharen dem Ruf der Freien Narrenzunft Wolfach gefolgt und am Freitag in die Festhalle zum traditionellen Zunftabend gepilgert.

Unter dem Motto "Best of Narro" zog die bewährte Zunftabend Darsteller-Crew alle Register zum Angriff auf Zwerchfell und Lachmuskeln. Erstmals hatten die Besucher der Ausstellung "s’goht dagege – ein Blick hinter die Kulissen der Wolfacher Fasnet" ein gewichtiges Wort zur Programmgestaltung mit zu reden: Mit den besten Zunftabend-Klassikern fiel die Antwort recht eindeutig aus. Nur das Material vor 1997 war unwiederbringlich verloren gegangen.

Nach Narrenvater Hubert "Vitus" Kesslers dreifachem "Narro" dankte er in seiner Ansprache allen auch ihren Einsatz bei den Närrischen Festspieltagen. "Die Elfemess am schmutzige Dunschtig word durch die Kleinschte erscht zum Hit", überbrachte das Narrenblättle-Team, die erzielten Erlöse des Geschichtensammelsuriums an Kindergärten, Grundschule und Freie Narrenzunft als finanzielle Unterstützung des Narrensamens. Dazu bekam der Narrenvater als Geschenk für die Narrenkammer das Originalbild zum Zunftjubiläum.

Jetzt konnte sich der Vorhang zur großen Zunftabendshow endlich öffnen. Zur närrischen Version von "New York, New York" wandelten die Showmaster Bernhard Stelzer, Bernd "Erli" Schillinger, "Obi" Oberfell und Jochen Huber über die Showtreppe. Im Programm wurden dann pantomimische Stand-up-Komik par excellence auf die Festhallenbühne gezaubert. Fast vier Stunden lang erfreuten die zahlreichen Akteure das dauerlachende Publikum mit witzigen Interviews mit dem Narrenvater, den sektlaunigen Kaffeetanten. Eingestreute Videoclips ließen kein Auge trocken.

Maz ab und Bühne frei hieß es im Wechsel für die Stars von heute und der letzten Jahre. Zeit für richtig Schwung zauberten beispielsweise auch die Tanzgruppenmädels aus Halbmeil auf die Bühne.

Wie bei der guten Fernsehunterhaltung gaben sich auch beim Zunftabend die lokalen Stars die Klinke in die Hand, Couch, Stehtische, jede Menge Sekt, Wein und Bier wurden auch serviert, während die Zunftabendmacher ihre Asse reihenweise aus den Ärmeln zogen.

Stellvertretend für die "Programmwähler" aus den Museumsbesuchern stand Jeanette Dieterle vom Museumsteam auf der Bühne. Nach ihren drei Lieblingsthemen und ihrer Abstimmung gefragt, war der Tanzbärenklassiker aus dem Bad Rippoldsauer Bärenpark gesetzt.

Bis die großartige Unterhaltungsshow zu Ende ging, schmissen sich die Zuschauer nicht nur wegen Jo Riester als blinder, Maren Fleig als lahmer und Bernd Eichinger als tauber Tanzbär reihenweise weg vor Lachen – ganz, als sehen sie diesen Auftritt und die Darbietungen des Wolfacher Zunftabends zum ersten Mal.

Und so waren schließlich lang anhaltender, lauter Beifall der verdiente Lohn für einen weiteren grandiosen Zunftabend.