Wolfgang Sauer, Einstellungsberater des Polizeipräsidiums Offenburg, und Polizeianwärter Jens Dieterle im zweiten Lehrjahr schauen mit 17 Schülern, davon acht Mädchen, eine Videosequenz über eine Ausbildung bei der Polizei an. Foto: Jehle

Wolfacher Realschüler informieren sich über zukünftige Ausbildungsmöglichkeiten / Polizei erstmals dabei

Wolfach - Die Realschule Wolfach hat mit ihren außerschulischen Partnern gemeinsam einen Berufsinfotag konzipiert. Am Mittwochnachmittag waren sie zu einem Diskussionsforum und 18 Workshops eingeladen.

Die rund 110 Schüler aus vier neunten Klassen hatten nach dem Besuch der Beruflichen Schulen Gelegenheit, Auszubildende verschiedener Berufsfelder nach Tipps bei der Bewerbung und Erfahrungen bei der Entscheidungsfindung für den Beruf zu fragen. So gut wie alle der jungen Leute hatten ihren Ausbildungsplatz nach einem vorherigen Praktikum in ihrem Unternehmen gefunden.

"Ihr wisst einfach schneller, ob dieser Beruf etwas für euch ist oder nicht", empfahl Adrijana Nicoli, die bei der AOK Kauffrau Dialogmarketing lernt, ebenfalls den Praxistest. Einig waren sich auch alle bei dem Tipp, sich bei mehreren Firmen zu bewerben und das frühzeitig. "Steckt den Kopf nicht in den Sand bei Absagen", appellierte BORS-Lehrer Daniel Metzger, der die Runde moderierte, an seine jungen Zuhörer.

Sich vor der Bewerbung über den Betrieb kundig machen und die Mappe persönlich in der Firma abgeben, mache hier einen guten Eindruck, sagte Lukas Vollmer, der bei der Schiltacher Firma Grieshaber den Beruf des Zerspanungsmechanikers lernt. Auf Nachfrage von Metzger gaben die Azubis Einblicke in den Alltag ihres Berufslebens, den Ablauf der Ausbildung und Verdienstmöglichkeiten. In den Workshops unter anderem von Vega und Leipold, Bankinstituten und Stadtverwaltung konnten die Schüler weitere Fragen stellen.

Neu dabei war dieses Jahr die Polizei. Wolfgang Sauer, Einstellungsberater des Polizeipräsidiums Offenburg, gab einen Einblick über die Struktur und das Aufgabenspektrum des Berufsfeldes sowie die Voraussetzungen einer Aufnahme in die Ausbildung. Die beiden Neuntklässlerinnen Julia und Lena fanden den Workshopnachmittag interessant. Lena strebt ein Praktikum bei einer Bank an, und Julia sieht sich noch in der Orientierungsphase. Beide absolvierten bereits ein Praktikum und haben dabei herausgefunden, dass Kindergarten und technischer Bereich nichts für sie sind.

Auch die Achtklässler konnten sich einen "Schnupperworkshop" auswählen, der ihnen Lust auf das bevorstehende Projekt BORS (Berufsorientierung an Realschulen) machen sollte. Der fünfzügige Jahrgang konnte sich ebenfalls aktiv in einem Diskussionsforum einbringen. Ab 17 Uhr waren interessierte Eltern und Geschwister zu einem Rundgang durch die Räumlichkeiten zu einem weiterem Infoaustausch eingeladen.