Die Rheumaliga AG sorgt sich um ihren Fortbestand. An der Mitgliederversammlung nahmen Edith Stephan (von links), Kathrin Ivenz und Roland Benz teil. Foto: Jehle

Sprecherrat sucht dringend Bewerber für Posten / Verlust von Lebensqualität könnte drohen

Der Fortbestand der Rheumaliga Arbeitsgemeinschaft (AG) Wolfach ist in ernsthafter Gefahr, wenn sich keine Unterstützung des Sprecherrats findet. Seit Jahren wird am Limit gearbeitet.

Oberwolfach/Wolfach . Das haben der Vorsitzende Roland Benz und die Sozialfachkraft für Südbaden, Kathrin Ivenz, in aller Deutlichkeit bei der Mitgliederversammlung am Dienstag im Hotel Drei Könige in Oberwolfach formuliert.

Vor allem im Bereich der Gruppensprecher in den Therapiegruppen brennt es. Schon seit Jahren arbeitet der Sprecherrat am Limit, allen voran Kassiererin Edith Stephan.

Aufgrund der Erkrankung ihres Mannes ist es ihr nicht mehr möglich, den gesamten Umfang der anfallenden organisatorischen Abläufe zu bewältigen. "Ich bin gern eure Kassiererin und würde die buchhalterischen Angelegenheiten auch weiterhin führen, aber für den Rest habe ich einfach keine Zeit mehr", sagte Stephan.

Besser zu schultern ist Ziel

In den nächsten Wochen und Monaten wird Ivenz die einzelnen Gruppen aufsuchen und versuchen, pro Gruppe zwei Ansprechpartner zu gewinnen.

"Es geht hauptsächlich um die Abrechnung der Verordnungen und Auswertung der Anwesenheitslisten zur Berechnung der Kostendeckung", erläuterte Ivenz. Die Fixkosten von Räumlichkeiten und Honorarkräften seien immer gleich, bezahlt werde aber nur für die, die kommen. Im Vordergrund steht die Aufgabenverteilung auf mehrere Schultern. Das gilt auch für die Wahlen im kommenden Jahr.

Sonst bald "zappenduster"

Während die Entlastung von Stephan vordringlich erfolgen muss, werden für den Sprecherrat auch dringend ein Vize für Roland Benz, ein Schriftführer/Pressewart und Beisitzer für einfache Verwaltungsarbeiten gesucht. Das Wolfacher Team sei für die zu bewältigende Arbeit zu klein, stellte Ivenz fest. Und: "Wir müssen ran, sonst könnte es nächstes Jahr zappenduster aussehen."

Benz, der seit 13 Jahren den Vorsitz führt, betonte, dass auch seine Kräfte nicht unbegrenzt seien und er beruflich sehr stark gefordert sei. "Wenn nächstes Jahr kein Sprecherrat zustande kommt, heißt das, keine Angebote mehr und in der Folge sinkende Lebensqualität", fand der Vorsitzende klare Worte. Davon abgesehen tue frischer Wind der AG gut und Benz ließ damit offen, ob er bei den nächsten Wahlen kandidieren wird.

Sowohl er als auch Ivenz betonten, dass schulungsmäßige Unterstützung seitens der Rheumaliga angeboten wird und die ehrenamtlichen Mitarbeiter bei auftauchenden Problemen "nicht im Regen stehen gelassen werden".

Immer mehr Erkrankungen

Der Tätigkeitsbericht von Benz brachte zum Ausdruck, dass die Sorgen und Nöte der Rheumakranken eher zunehmen. Rund 160 Einzelberatungen mit etwa 600 Arbeitsstunden wurden durchgeführt. "Mehr konnten wir einfach nicht bewältigen", führte der Vorsitzende aus. Um die Gruppen am Laufen zu halten, werden acht Honorarkräfte beschäftigt, die fünf Wasser- und 14 Trockengymnastikgruppen leiten. Die Rheumabewegungstherapie in Haslach komme hinzu. Nach Durchführung der Regularien stellte Brigitte Copien das Programm vom Kuraufenthalt in Bad Buchau kommende Woche und des Jahresausflugs nach Bad Herrenalb im Juli vor.