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Gemeinderat vergibt letzte Sanierungsarbeiten.

Wolfach - Fast 2000 Arbeitsstunden hat der Förderverein "Alter Bahnhof und Schlosshalle" in das Projekt gesteckt. Nun soll eine Oberwolfacher Baufirma die letzten Sanierungsschritte umsetzen. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen.

Die Entscheidung war am Ende der Debatte klar: Bauherr Martin Rauber aus Oberwolfach sollte den Vorzug bei der Sanierung der Außenanlage des Alten Bahnhofs bekommen. Die Wolfacher Gemeinderäte votierten geschlossen dafür in der jüngsten Sitzung.

Die Ausschreibung war öffentlich. Beworben hatten sich sechs Fachbetriebe aus der Region, drei kamen in die engere Wahl und legten ihre Angebote vor. Bürgermeister Thomas Geppert informierte die Räte bei der Versammlung am vergangenen Mittwochabend und gab dabei auch Impulse. "Es gibt bei den drei Angeboten sehr große Unterschiede in den Summen", ließ er verlauten. So betrug die preisliche Differenz zwischen dem ersten und zweiten Angebot 28 Prozent, von der zweiten zur dritten Einsendung sogar 71 Prozent.

Konjunktur bestimmt Preis

"Dies überrascht aber nicht", befand Geppert, "weil die Betriebe in ihren Kalkulationen die Konjunktur zum Jahresende eingeplant haben." Wer also 2016 schon über viele Aufträge verfügt hatte, konnte den Preis beim Angebot entsprechend niedriger gestalten.

Bei dem teuersten Anbieter ließ Geppert sogar nachfragen, ob dies realistisch sei, was aber bejaht wurde. So hatten die Räte nicht unbedingt die Qual der Wahl. Außerdem empfahl Bürgermeister Geppert den preisgünstigsten Bewerber auch. Er sei ortsbekannt und solide, so seine Beurteilung.

Der Förderverein "Alter Bahnhof und Schlosshalle" hat nichtsdestotrotz schon seit langer Zeit viel Mühe in die Sanierung des Alten Bahnhofs gesteckt. Laut Bernd Michael Busch (Grüne) hätten die ehrenamtlichen Helfer rund 2000 Arbeitsstunden investiert. "Wir haben es dem Förderverein zu verdanken, dass dieses Projekt so schnell fertig wird", betonte er.

Optik hat sich verbessert

Was Busch ebeso hervorhob, war die Tatsache, dass vor dem Bahnhof die Glascontainer weggeräumt wurden. Er wisse zwar nicht genau wem, wolle aber seinen Dank dafür aussprechen. Der Grünenpolitiker fand die Optik nämlich beschämend, dass Gäste, die in den Ort hineinfuhren, gleich auf Wolfachs Trinkkultur hingewiesen wurden, was bei den Räten für kurzweilige Heiterkeit sorgte.

Gehweg wird verschönert

Desweiteren wurde den Kommunalpolitikern das Sanierungskonzept der Außenanlage vorgestellt. So soll die Asphaltfläche in Richtung Bahnlinie noch "aufgehübscht" werden, wie Geppert betonte. Der 720 Quadratmeter große Gehweg soll von 20 mal 20 Zentimeter großen, grauen Pflastersteinen gesäumt werden. Die maroden Eingangstreppen sollten ebenfalls erneuert werden, weil sie kein gutes Fundament besitzen. Die angrenzenden Grünflächen blieben hingegen unangetastet, handelt es sich hierbei doch um das Aufgabengebiet der Stadtgärtnerei Wolfach.

2,1 Millionen insgesamt

Alles, was bereits asphaltiert wurde, solle im Kostenrarahmen frisch gepflastert werden, hieß es ferner. Begründet wurde dies mit der Verschmutzung und Beschädigung durch die zuvor verlaufenen Bauarbeiten. Für den gesamten Komplex hätte es ein Kostenbudget von mehr als 2,1 Millionen Euro gebraucht, was auch mit dem aktuellen, letzten Auftrag, der die Stadt Wolfach insgesamt 110 015 Euro kosten wird, dabei bleiben werde. "Wir liegen nach wie vor im gewünschsten Kostenrahmen", teilte Geppert daher mit. Mit der Bestätigung des Sanierungsauftrags für Martin Rauber aus Oberwolfach soll nun auch im November gestartet werden, die letzten Arbeiten anzugehen. Kleinere zusätzliche Investitionen in die technische Ausstattung des Bahnhofgebäudes, wie beispielsweise die Sonnenschutzverschattung, würden demnächst ohne große Ausschreibungen folgen. Auch sie bewegten sich im Kostenrahmen, hieß es seitens des Bürgermeisters.

Gehweg besser abgegrenzt

Gabriele Haas (CDU) blieb hingegen kritisch: "Warum wird denn gepflastert, ist das teurer?" Geppert verneint und begründete: "Es wird sonst technisch und optisch schwierig, den Passanten zu zeigen, wo der Gehweg beginnt und die Straße endet." Zudem sei der Teer beschädigt und der neu angelegte Streifen werde schmaler verlaufen. Insgesamt betrachtet waren alle Räte dann aber zufrieden und das Thema wurde abgehakt, um sich anderen Entscheidungen zu widmen.