Foto: Schwannauer

Nasenzug schlängelt sich ohrenbetäubend durch Wolfach. 220 Narren haben sich einiges Kreatives einfallen lassen.

Wolfach - Für den Wolfacher Nasenzug haben sich die 220 teilnehmenden Narren wieder allerhand kreative Zinken, Rüssel, und Co. einfallen lassen. Und acht Frauen, die sich unter die Männer gemischt hatten, landeten im Brunnen.

Eine Skischanze, drei Heilige, ein Schwein – die Kreationen, mit denen sich die Narren vor dem Schlosstor treffen, konkurrieren in einem wahren Schönheitswettbewerb. Statt des Elefanten sonst hat der 15-jährige Felix Riedel das Horn seines Vaters auf der Nase. Und Frank Schrader, der sich seit 1978 für jeden Nasenzug eine neue Kreation konstruiert, hat sein Kaffeetanten-Häs und den nun braunen Schirm wieder eingemottet und ist mit einer einer Raumstation-Nase am Start.

Soch so komplex die nasale Zier bei allen ist, so simpel lauten die Teilnahmebedingungen: Männlich muss man sein, eine selbst kreierte Nase haben, einen "letzten Kittel" ( eine auf links gewendete Jacke), einen Hut mit daran befestigtem Holzspan und ein Krachinstrument lautstark mit sich tragen.

So ausgestattet stimmen pünktlich um 17 Uhr die Teilnehmer, 220 an der Zahl wie die Narrenpolizei später am Schlosstor zählen konnte, ihr schauerliches Konzert der Krachinstrumente an.

Dem Nasenzuganführer Winfried Schuler mit seinem Besen folgend geht’s im Gänsemarsch durch Gassen und Beizen rund um die Wolfacher Innenstadt. "Narro", grüßt der Nasenzügler. "Narro" die Antwort aus den Zuschauerreihen.

Bei manch’ einem im Zug überlegt sich der Beobachter, ob sich unter dieser Nase vielleicht eine Frau versteckt? Die weibliche Welt lässt sich von den männlichen Narren diesen Spaß nämlich nicht nehmen. Und so kommt es auch bei diesem Nasenzug wieder zum Showdown am Wolfacher Stadtbrunnen, wo diesmal acht Frauen erkannt und von den Männern im Zug in den Brunnen geworfen werden.

Spritzend und tobend wehren die benasten Damen sich. Das schaulustige Publikum bekommt dabei natürlich auch sein Wasser ab. Diesmal scheint aber der Himmel mit seinem stürmischen Regenwetter für Gerechtigkeit sorgen zu wollen. Von oben werden am Ende alle, nicht nur die Frauen, klatschnass.