Das Wort Wodka leitet sich von „Woda“ ab, was Wasser bedeutet. Und tatsächlich: Der Schnaps ist meist klar – und schmeckt auch nach reichlich wenig. Foto: dpa

Die russische Sprache ist eine schwere Sprache – schon allein deshalb, weil man ein anderes Alphabet lernen muss, nämlich das kyrillische. Trotzdem haben es einige­ Wörter in die deutsche Sprache geschafft. Eine Auswahl.

Die russische Sprache ist eine schwere Sprache – schon allein deshalb, weil man ein anderes Alphabet lernen muss, nämlich das kyrillische. Trotzdem haben es einige Wörter in die deutsche Sprache geschafft. Eine Auswahl.

Troika

Heutzutage versteht man unter der Troika eine Kooperation von Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission. Ihre Repräsentanten verhandeln mit Mitgliedsländern der Euro-Zone, deren Staatshaushalt in Schieflage geraten ist. In Griechenland ist die Troika, die ja jetzt gar nicht mehr so heißt, verhasst. In Russland assoziiert man mit dem Begriff aber vor allem Freiheit und Weite. Denn bei der Troika handelt es sich um eine Kutsche, vor die drei Pferde gespannt werden. Gebräuchlich wurde sie Mitte des 18. Jahrhunderts, als für die Postkutschen ein leichtes Gespann benötigt wurde. Noch im 19. Jahrhundert war die Troika das meistgenutzte Transportmittel in Russland.

Wodka

Das Wort Wodka leitet sich von „Woda“ ab, was Wasser bedeutet. Und tatsächlich: Der Schnaps ist meist klar – und schmeckt auch nach reichlich wenig. Wie Wasser eben. Doch seine Wirkung ist nicht zu unterschätzen: Der Alkoholgehalt liegt häufig bei mindestens 40 Prozent. Erstmals wurde das traditionelle russische Getränk im 15. Jahrhundert hergestellt – aus Getreide. Wodka kann aber auch aus Kartoffeln oder Melasse destilliert werden. In Russland (und auch in Polen) trinkt man den Schnaps gern pur, bei Zimmertemperatur und in recht großen Mengen. Im Westen wird Wodka oft zum Mixen von Cocktails und Longdrinks verwendet.

Ukas

Ein Ukas war einst ein Erlass des Zaren oder der Kirchenführung mit Gesetzeskraft. Auch in der Sowjetunion wurden spezielle Erlasse so bezeichnet. Und laut Verfassung der Russischen Föderation von 1993 hat auch heute ein Ukas des Präsidenten Gesetzeskraft, kann bestehende Gesetze aber nur dann außer Kraft setzen, wenn das Parlament zustimmt.

Datsche

Einst belohnten Zaren und Fürsten, später die sowjetischen Behörden ihre treuesten Vasallen mit Datschas. Dabei handelte es sich um Häuser auf dem Land, in denen man den Sommerurlaub verbrachte. Die Bezeichnung leitet sich von „dat“ ab, was auf Deutsch „geben“ heißt. In den 50er Jahren schlossen sich dann normale Bürger in Genossenschaften zusammen und setzten sich für das Recht ein, selbst eine Datscha, sprich ein Garten- oder Wochenendhäuschen, besitzen zu dürfen. Was ihnen auch gelang.

Datschas wurden daraufhin nicht nur in der Sowjetunion, sondern auch in der DDR sehr beliebt – und das Wort zur Datsche. Es hielt sich auch nach der Wende und ist eines der wenigen, das aus dem DDR-Alltag in den gesamtdeutschen Sprachgebrauch einging.

Mammut

Klar, was ein Mammut ist, weiß jeder – eine längst ausgestorbene Gattung der Elefanten. Den meisten unbekannt ist jedoch, dass das Wort aus dem Russischen stammt. Denn „Mammut“ ist die russische Form eines Worts aus der Sprache der Mansen – eines Volks, das bis heute nordöstlich des Urals in Westsibirien und hauptsächlich von der Jagd und vom Fischfang lebt. Übersetzt heißt es so viel wie „Horn aus der Erde“.

Pogrom

Unter einem Pogrom versteht man gewaltsame Ausschreitungen gegen eine Bevölkerungsgruppe, die sich politisch oder religiös abgrenzt. Das Wort bedeutet Verwüstung, Zerstörung, Krawall. Es kam im Russischen Ende des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit Übergriffen auf Juden auf und wurde in den europäischen Sprachgebrauch übernommen. Während der Begriff früher nur Ausschreitungen gegenüber Juden benannte, hat sich der Sprachgebrauch inzwischen ausgedehnt.

Kalaschnikow

Bei einer Kalaschnikow handelt es sich um ein Maschinengewehr, es gilt als eines der besten der Welt. Benannt ist es nach seinem Erfinder Michail Kalaschnikow (1919–2013), der Anfang des Zweiten Weltkriegs Pläne für den Bau eines solchen Gewehrs entwickelt hatte. 1947 ging es dann in Produktion. Heute rüsten bis zu 60 Staaten ihre Armee mit den Modellen der Kalaschnikow-Baureihe aus.