War mit der Europacup-Premiere in Albstadt zufrieden: der Vorsitzende des WSV Ebingen, Siegfried Binder. Foto: Deregowski

Skicross: Helfer leisten Schwerstarbeit. Zuschauerzuspruch nur am Sonntag stark. Interview mit Siegfried Binder.

Eine Woche lang hatte das Team des WSV Ebingen alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die beiden Europacups am Ebinger Skilift über die Bühne zu bringen. Siegfried Binder, Präsident des WSV Ebingen, spricht von einem riesigen Aufwand.

Herr Binder, auf der Schwäbischen Alb herrscht derzeit eine übersichtliche Schneelage. Wie haben Sie es trotzdem geschafft, für eine europacuptaugliche Piste zu sorgen?

Die Vorbereitungen waren immens und sind, bedingt durch den Regen, noch schwieriger geworden. Wir mussten neben dem Salz, um die Piste zu härten, noch zwei Beschneiungsbalken am Oberjoch besorgen. Das Team ist jeden Abend bis Mitternacht am Hang gewesen und war eine Woche lang ausschließlich für diesen Skicross im Einsatz. Hinsichtlich des Ablaufs war ich dann an beiden Tagen sehr zufrieden.

Sind die Zuschauerzahlen an den beiden Tagen Ihren Erwartungen gerecht geworden?

Der Samstag war bescheiden, das sage ich ehrlich. Da hatten wir mehr erwartet. Am Sonntag war es dann sehr gut. Natürlich hat hier auch das Wetter eine Rolle gespielt. Außerdem hat die Veranstaltung am Samstag bereits um 10 Uhr morgens begonnen. Da waren die Leute noch einkaufen. Und da das Wetter nicht so toll war, dachte sich vielleicht der eine oder andere ›Am Sonntag wird’s schöner.‹

Einen Europacup zu stemmen, ist bereits ein harter Brocken. Streben Sie nach noch Höherem?

Wie gesagt, war bereits der Europacup ein enormer Arbeitsaufwand. Vor zwei Jahren hatten wir eine FIS-Veranstaltung. Im Vergleich dazu sind die Ansprüche wesentlich höher. Die Pisten müssen breiter sein und es müssen andere Elemente eingebaut werden. Es war jetzt also bereits eine Leistungssteigerung notwendig.

Müsste der Hang für einen Weltcup nochmals modifiziert werden?

Laut Aussage der verschiedenen Trainer, die nun eine Woche lang bei uns waren, ist die Piste weltcupwürdig. Hinsichtlich der Abfahrtszeit müsste sie jedoch noch ein wenig vergrößert werden. Ansonsten wäre ausschließlich ein Weltcup-Sprint möglich. Wir sind da bereits mit der Stadt im Gespräch, es gibt aber noch kein Ergebnis. Natürlich spielt auch die finanzielle Seite eine Rolle. Beim Europacup sprechen wir von einer fünfstelligen Summe. Bei einem Weltcup müsste man mit sechs Nullen rechnen. Es ist sicherlich eines unserer Ziele. Man müsste dann aber auch die entsprechenden Partner haben.

Welche Ski-Veranstaltungen fassen Sie als nächstes ins Auge?

Wir konzentrieren uns zuerst einmal auf das kommende Jahr. Entweder wir bleiben beim Skicross auf Europacup-Ebene oder wir gehen für eine Saison davon weg und bewegen uns in Richtung Ski Alpin. Eine FIS-Veranstaltung ist mir zu wenig. Der Weltcup ist dann für 2019/2020 im Gespräch.