Einen guten Saisoneinstand im Weltcup feierte David Siegel im hohen Norden. Foto: Sipola

Ski nordisch: David Siegel mit drittbester Weite auf Platz 19. Manuel Faißt mit Problemen auf der Schanze in Ruka.

Minustemperaturen am Polarkreis, Schneefall und eine tückische Schanze. Der Weltcup-Auftakt beim Nordic-Opening in Finnland hat bei den beiden Startern des SV Baiersbronn unterschiedliche Gefühle hinterlassen.

Auf der eher positiven Seite bewegte sich nach den ersten Wettbewerben der Saison 2016/17 in Ruka-Kuusamo der Gemütszustand des Skispringers David Siegel. Mit einem Satz auf 121 m qualifizierte er sich zunächst recht sicher für den ersten Wettkampf, in dem er gleich einen richtigen "Kracher" folgen ließ. Bei guten Verhältnissen landete er bei 141,5 m und schaffte damit die drittgrößte Weite des ersten Durchgangs hinter dem letztjährigen Weltcup-Gesamtsieger Peter Prevc (143 m) und dem Österreicher Manuel Fettner (142 m).Weil die erst später antretenden Spitzenspringer aber eine Luke tiefer anfuhren und dadurch Pluspunkte kassierten, belegte der zweifache Junioren-Weltmeister bei Halbzeit den 15. Platz.

Auch im zweiten Durchgang wurde der Anlauf nach einem weiten Sprung von Michael Hayboeck (141 m) verkürzt, was sich durch die immer mehr einsetzenden Rückenwindverhältnisse negativ auf die folgenden Weiten auswirkte. Mit seinen 128,5 m konnte sich der junge Dürrenmettstetter aber noch klar in den Weltcuprängen behaupten und kassierte für seinen guten 19. Platz auch 12 Weltcuppunkte gleich zum Auftakt.

Dass Erfolge bei einem 20-Jährigen aber kein Dauerzustand sein müssen, musste David Siegel bereits einen Tag später erfahren. Seine 111,5 m reichten in der Qualifikation nur zu Platz 45, mit dem er die Teilnahme am zweiten Weltcupspringen der Saison verpasste. Er nutzte die Chance, zusammen mit dem traditionell in Ruka an der Schanze auftauchenden Weihnachtsmann die Konkurrenz und den Sieg seines Mannschaftskameraden Severin Freund zu verfolgen. Beim nächsten Weltcupspringen in Klingenthal an diesem Wochenende will er dann als derzeit 26. der Weltcupwertung wieder im Kampf um die Plätze mitmischen.

Nach gutem Training zu kurze Sprünge

Einen beinahe unerklärlichen Leistungsknick von den ersten Trainingssprüngen hin zu den beiden Wettkämpfen erlebte in Ruka-Kuusamo dagegen der im letzten Winter eigentlich im Springen so stabile Nordische Kombinierer Manuel Faißt. Mit 122,5 m und 123 m war der 23-Jährigeim Training noch unter den ersten 15 platziert, ehe sich in der Qualifikation mit einem Satz auf 92 m bereits das Unheil andeutete. Im ersten Wettbewerb landete Manuel Faißt ebenfalls nur bei 91 m und hatte als 46. mit 6:34 Minuten solch einen großen Rückstand auf den Führenden, dass ein Start im Langlauf keinen Sinn machte.

Immerhin auf 117 m trug es den Baiersbronner im zweiten Wettbewerb, womit er unmittelbar hinter Eric Frenzel den 28. Platz belegte. Zusammen mit dem mehrfachen Weltcup-Gesamtsieger machte er sich mit schnellen Schritten auf die Verfolgung des 2:52 Minuten vor ihm gestarteten Sprunglaufsiegers Jarl Magnus Riiber. Zwar konnte er die Skienden des sich mit der zweitbesten Zeit noch auf Endrang 17 verbessernden Eric Frenzel nicht lange halten, schnappte sich mit Platz 24 und einem Rückstand von 2:29,3 min auf den erneut überragenden Tagessieger Johannes Rydzek aber noch sieben Weltcup-Punkte.

Dennoch ist Faißt im Hinblick auf die Nominierung für die Weltmeisterschaft in Lahti schon früh in der Saison unter Druck geraten. Neben Johannes Rydzek, Eric Frenzel, Fabian Rießle und Björn Kircheisen hat auch der Junior Vincenz Geiger mit Platz sieben die interne WM-Norm bereits erfüllt; dazu holte mit Jakob Lange (15.) ein weiterer Youngster eine Teilqualifikation. In Lillehammer soll es bei den am Wochenende anstehenden Rennen daher wieder weiter nach vorne in Richtung dieser Platzierungen gehen.