Foto: Ketterer

Skifahrer David Ketterer findet in Nordamerika sein Glück. Trainingsbedingungen in Colorado "der Wahnsinn".

Neue Wege geht David Ketterer vom SSC Schwenningen. Der Slalom- und Riesenslalomspezialist möchte sich den Weltcup-Traum über den Nor-Am-Cup, das nordamerikanischen Pendant des Europacups, erfüllen.

Der 23-Jährige studiert nun an der Universität von Colorado-Boulder, schwärmt dort nicht nur von den Trainingsbedingungen. "Diese sind der Wahnsinn, da würden wohl sogar die Fußball-Spieler von Bayern München neidisch", hat sich Ketterer am Fuße der Rocky Mountains bereits bestens eingelebt.

Dort, also rund 45 Kilometer nordwestlich von Denver, bestehen die Tage des DM-Silbermedaillengewinners von 2013 (hinter Fritz Dopfer) vor allem aus zwei Dingen: Training und Studium. "Ich kann hier wirklich Sport- und das Lernen perfekt unter einen Hut bringen", wird Ketterer auch nie den Moment im August vergessen, als er zum ersten Mal das Gelände der Universität von Colorado-Boulder betrat.

Neckarstädter erhält ein Stipendium

"Der Campus ist einfach gigantisch. Außerdem sind wir ein tolles Team. Da kommen die Ski-Kollegen nicht nur aus den USA oder Kanada, sondern auch aus Norwegen und Finnland", betont der Engineering-Physics-Student, eine Form des Maschinenbaus. Mit einem Stipendium ausgestattet, will der Vierte der Junioren-Weltmeisterschaft von 2014 (Slalom) in vier Jahren seinen Abschluss in der Tasche haben.

Doch natürlich hat David Ketterer auch den Sport fest im Blick. "Ein großes Ziel ist es, dass wir als Team die Unimeisterschaft gewinnen", freut sich der Student schon auf ein heißes Duell mit der Mannschaft aus Denver.

Parallel zu den Uni-Wettbewerben, die in Nordamerika einen hohen Stellenwert besitzen, wird er über den Nor-Am-Cup versuchen, sich für einen Weltcup-Start zu empfehlen. "Dies ist über die Rennen in Nordamerika vielleicht sogar einfacher", denkt Ketterer dabei auch an die optimale Lage seines neues Wohnorts Boulder, der aufgrund der Höhenlage von über 1600 Metern und des trockenen Hochgebirgsklimas mit fast 300 Tagen Sonnenschein im Jahr als perfekte Ausgangsstation für sportliche Höhenflüge gilt. "Und an diesem Wochenende geht es zum Schneetraining in die Rocky Mountains", freut sich der 23-Jährige schon auf diese Einheiten, während in Sölden (Österreich) die Cracks um die ersten Weltcup-Punkte fahren werden.

Zum letzten Mal war David Ketterer im Frühjahr bei Maßnahmen des Deutschen Ski-Verbandes auf den Skiern gestanden.

"Mit dem DSV ist alles abgesprochen"

"Mit dem DSV ist alles abgesprochen. Alpin-Direktor Wolfgang Maier sieht meine Entscheidung positiv", weiß der ehergeizige Schwenninger, dass die Verantwortlichen des deutschen Skisports genau verfolgen werden, wie der Technikspezialist Mitte Dezember – wohl in Panorama (British Columbia) – in den Nor-Am-Cup 2016/17 einsteigen wird.