Schon die Teilnahme am Wasalauf war ein Karrierehöhepunkt für Jessica Müller. Foto: Müller

Skilanglauf: Baiersbronnerin beendet Wasalauf mit Platz 15 im Elite-Frauenfeld.

"So etwas wie ein Traum hat sich für mich erfüllt", meinte die Skilangläuferin Jessica Müller aus Baiersbronn nach ihrer hervorragenden Vorstellung mit Platz 15 beim größten Langlaufwettbewerb der Welt: dem Wasalauf.

Der Norweger John Kristian Dahl und die Schwedin Britta Johansson-Norgren haben den traditionellen Vasalauf von Sälen nach Mora gewonnen. Insgesamt 16.000 Langläufer folgten ihnen auf der 90 Kilometer-Distanz.

Schon im letzten Winter hatte sich die Skilangläuferin Jessica Müller zum Ziel gesetzt. in dieser Saison beim Vasalauf an den Start zu gehen. Gute Vorbereitung, eiserner Wille und auch Gesundheit waren die Bedingung um bei diesem schon legendären Wettkampf auf Langlaufski in Schweden teilzunehmen.

In der Vorbereitung hatte sie schon einige Marathons gewonnen oder auf dem Siegertreppchen verbracht. Trotz eines Fulltimejobs legte sie in eiserner Disziplin viele Trainingskilometer im Allgäu, ihrem derzeitigen Wohnort, zurück. Mit Stirnlampe konnte sie ihre Runden oft erst im Dunklen drehen, doch das Ziel, beim Wasalauf dabei zu sein, trieb sie an.

Schon einen Startplatz für dieses Rennen zu bekommen ist kein leichtes Unterfangen. Wenn Ende März die Ausschreibung für diesen längsten und ältesten Langlaufwettbewerb läuft, sind auch schon binnen drei Minuten alle Tickets vergeben.

Da Jessica Müller in einem Skimarathon-Team startet, konnte sie jedoch auf einen Startplatz hoffen. Das tschechische Atlas Craft Team war dann auch sehr interessiert, die Langläuferin aus Baiersbronn in ihren Reihen zu haben. Sie sollte für die bekannte Ski Classics-Serie wichtige Punkte heraus laufen.

Herzlich von den Athleten aufgenommen, kümmerten diese sich während der ganzen Vorbereitung um das Wachsen der Ski und auch um die Startnummer der Athletin. Mit Startnummer 542 konnte sie in der Elitegruppe starten und hatte somit die ganzen Weltcupläuferinnen um sich herum. Unter die besten 30 zu kommen war ihr erklärtes Ziel um Punkte für das Atlas Craft Team zu sammeln.

Dass es letztlich der 15. Platz in der Frauenwertung und Rang 607 in der Gesamtwertung wurd, war für Jessica Müller unfassbar. Begleitet und betreut auf der langen 90 Kilometer-Distanz wurde sie von ihrer Mutter Britta Müller. Von der ersten Zwischenzeitweg lag sie unter den ersten 15 Läuferinnen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zunächst 3:33 Minuten für den Kilometer. Zwischen den Kontrollpunkten Evertsberg und Oxberg steigerte sie ihr Tempo kurzzeitig sogar unter die 3-Minuten-Grenze und arbeitete sich zwischenzeitlich sogar auf Position 13 vor. Am Ende überlief sie nach 4:56.52 Stunden das Ziel rund 37 Minuten hinter der Frauen-Siegerin Britta Johannsen-Norgren (4:19.43 Std).

Mit Platz zehn konnte sich noch die deutsche Weltcupläuferin Monique Siegel (4:49.09) mit nur acht Minuten vor Jessica Müller hervorragend im Vorderfeld platzieren. Besser schnitt zuletzt aus deutscher Sicht Manuela Henkel im Jahr 2010 ab, als sie Siebte wurde.

Von Uschi Disl im Ziel empfangen

Groß war bei Jessica Müller auch die Freude, im Ziel von ihrer Freundin Uschi Disl empfangen zu werden. Die frühere erfolgreiche Biathletin wohnt jetzt in Mora. Auch ihr Team war begeistert von ihrer großen Leistung und ihr wurde gleich ein Angebot für einen Start beim Vasaloppet im nächsten Winter gemacht. Dies muss sie jedoch erst noch überdenken und die Eindrücke zunächst verarbeiten.