Mit der Silbernen Ehrenmedaille des Sports wurde Rechtsreferent Uwe Herrigel (Emmendingen, links) für seine jahrzehntelangen Verdienste um den Skisport von BSB-Präsident Gundolf Fleischer ausgezeichnet. Fotos: Joachim Hahne Foto: Schwarzwälder-Bote

Skisport: Stefan Wirbser bleibt Präsident des SVS Schwarzwald / "Ich freue mich über das Vertrauen"

Stimmungsvolle Bilder eines für den Skiverband Schwarzwald außergewöhnlich erfolgreichen Winters flimmerten vor Beginn des von der Skizunft Lahr ausgerichteten Verbandstages über die Leinwand in der Sulzberghalle.

Sie erinnerten an die grandiosen, disziplinübergreifenden Erfolge der Schwarzwälder Wintersportler in der Saison 2016/17. Ähnlich harmonisch und zügig verlief der Verbandstag – einzig die Verabschiedung des Doppelhaushalts 2018/19 geriet temporär zum Zankapfel.

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen des Präsidiums votierten die Delegierten der 69 stimmberechtigten Vereine einstimmig für die bisherigen Amtsinhaber. Nach sechs Jahren als "Vize“ und nun 14 Jahren an vorderster Front geht Stefan Wirbser in seine acht Amtsperiode als Präsident des drittgrößten Landes-Skiverbandes in Deutschland. "Ich danke für das Vertrauen und freue mich auf die Zusammenarbeit in den nächsten zwei Jahren", erwiderte der 52-jährige Bürgermeister von Feldberg den Vertrauensbeweis nach seiner Wiederwahl.

Für den nicht mehr kandidierenden Sportwart Skilanglauf, Hermann Sieber (Vöhrenbach), wurde der bisherige Skilanglauf-Referent Günter Huhn (Kirchzarten) zu dessen Nachfolger bestimmt. Mit Kaja Wohlschlegel (Kandern/Referentin Jugend- und Wettkampfsport Alpin), Torben Soehnle (Görwihl/Referent Skicross), Georg Faller (St. Märgen/Referent Tourenwesen) und Thomas Schacht (Rheinfelden/Skischulen) gibt es auch SVS-Verbandsausschuss einige neue Gesichter.

In seinem Jahresbericht verweist Wirbser auf die angelaufenden Umstrukturierungen

In seinem Jahresbericht verwies Wirbser auf die angelaufenen Umstrukturierungen im Leistungssport. So sind nun auch disziplinübergreifend die älteren Schülerjahrgänge bei der SBW Leistungssport GmbH mit Skiinternat Furtwangen (SKIF) angesiedelt, "um konzentrierter die Besten zu fördern und um an das nationale und internationale Niveau mit dem Ziel des Erreichens des C-Kader-Status im Deutschen Skiverband (DSV) heranzuführen". Hierzu soll nach und neben der Vereinsarbeit mit einer konzentrierten, bezirksübergreifenden Stützpunktarbeit die Basis gelegt werden.

In den Bezirken sind die Umstrukturierungen jedoch nicht unumstritten. "Wir brauchen nach wie vor die Bezirke. Der Königsweg ist keine Auflösung, aber eine Arbeitskonzentration und Kooperation", sicherte der SVS-Präsident diesen einen gewissen Bestandsschutz zu.

Gundolf Fleischer unterstreicht die Bedeutung des SVS

Gundolf Fleischer unterstrich in seinem Grußwort die Bedeutung des Skiverbandes Schwarzwald unter den Sportfachverbänden in der Südbadischen Sportwelt. "Der SVS leistet sehr viel und gute Basisarbeit. Mit fünf Weltcups im kommenden Winter ist der Verband aber auch im internationalen Terminkalender wieder gut vertreten", führte der BSB-Präsident weiter aus. Nach seiner Darstellung ist die Leistungssportreform gut gelungen, "hat DSOB-Präsident Alfons Hörmann seine ursprüngliche Auffassung aufgegeben". So konnte der OSP Freiburg-Schwarzwald, der herausragende Erfolge vorzuweisen hat und als einziger OSP Sommer- und Wintersportarten beheimatet, gehalten werden. "Wir haben hier eine Struktur, die Anerkennung gefunden hat", so Fleischer und verwies zudem auf die jährlich in Millionenhöhe fließende Sportstätten-, Sportgeräte- und Übungsleitervergütung im Verbandsgebiet.

Für einigen Diskussions- und Zündstoff sorgte die Verabschiedung des Doppelhaushalts 2018/19. Peter Steinert, Kassenwart im Skibezirk I, verwies auf den verabschiedeten Doppelhaushalt 2016/17 und monierte die Umschichtung der Bezirksgelder zu Gunsten der neue Stützpunktkonzeption. Gustl Frey, Vorsitzender des Skibezirk VI wünschte "eine bessere Transparenz bei den Umstrukturierungen".

Inhaltliches Ping-Pong-Spiel zwischen Sport und Finanzen

Was folgte, war ein inhaltliches Ping-Pong-Spiel zwischen Sport und Finanzen. Nach einem diplomatischen Vorschlag von Frey verständigten sich Präsidium und die Vereinsdelegierten darauf, die auf 20 000 Euro gedeckelten Bezirksmittel einerseits schon ab dem Jahr 2017 und auch im Doppelhaushalt 2018/19 festzuschreiben. Diese können allerdings in den sieben Skibezirken nach interner Abstimmung frei aufgeteilt werden. Bei 305 Ja- und 81 Nein-Stimmen wurde der vorgelegte Doppelhaushalt schließlich von der Verbandsversammlung genehmigt.

Sport mit Flüchtlingen ist landauf – landab inzwischen ein zentrales Thema. In immerhin 267 Vereinen des BSB-Gebietes sind derartige Aktivitäten bereits etabliert. Um dieses Angebot und die Möglichkeiten auch den 197 Vereinen des SVS schmackhaft zu machen, referierte Jan Elert, Referent für Sportentwicklung im BSB unter dem Slogan "Sport mit Flüchtlingen/Integration durch Sport" bei der Verbandsversammlung in Lahr. "Das Ziel ist die Integration von Flüchtlingen in den Vereinen. Der BSB will versuchen, jedem Flüchtling für seine Sportart einen Verein zu vermitteln", so Elert bei der Präsentation.

Der Verbandstag im jahr 2019 findet in Freiburg statt und wird von der IG Alpiner Rennsport Hochschwarzwald ausgerichtet.