Wenn die Römer flach liegen, sind die Germanen am Ziel. Foto: Anne Retter

Fasnet: In der kurzen Saison kosten die Benzinger jede Minute der Narretei voll aus. "Zurück in die Zukunft" beim Bürgerball.

Winterlingen-Benzingen - Das Motto "Zurück in die Zukunft" haben die "Alten Germanen" beim Bürgerball ausgelassen umgesetzt. Schon am Nachmittag ab 13 Uhr war die Festhalle fest in der Hand der Narren. Der Kinderfasching mündete um 19.30 Uhr in den Bürgerball, der mit dem großen Einmarsch, einem gemeinsamen Lied und dem Schlachtruf "Heiaso – mir lebet no!" begannt, zu dem sich alle Gruppen gemeinsam auf der Bühne vorstellten. Fellträger, Ritter, Germanen-Pfetzer, Frauengruppe und Mini-Garde – der Platz reichte kaum aus für alle Mitgliedern der 1971 gegründeten Zunft.

Auch in der Halle waren alle Plätze besetzt, und bei bester Stimmung starteten die Narren mit "Es lagen die alten Germanen" samt darstellerischem Beiwerk, während sie – einer nach dem anderen – eine Amphore leerten. Dann heizten die "Pfetzer" dem Publikum in der ohnehin warmen Halle richtig ein: Mit Liedern verschiedener Genres von Rock bis Schlager sorgten die Musikanten für so gute Stimmung, dass sie nach "Westerland" von den Ärzten, "Auf uns" von Andreas Bourani, "Basket Case" von Greenday und einigen anderen Stücken um eine Zugabe nicht herum kamen, ehe das Sascha-Arnold-Duo die weitere musikalische Gestaltung des Abends übernahm.

In Reimform begrüßte Germanen-Chefin Diana Frey die Gäste, darunter die "Benzinger Spitze", die außerhalb der fünften Jahreszeit die Geschicke des Ortes lenkt. Bürgermeister Maier ließ sich wegen eines anderen Termins entschuldigen, dafür waren aus Veringenstadt "Die Mädels und die Gugga" gekommen.

Einen kurzen Gruß entbot auch "Ritter Karl", der sich seinen poetischen Beitrag aber für einen späteren Zeitpunkt am Abend aufsparen wollte: "Es ist eine kurze Saison in diesem Jahr, aber der heutige Abend wird sicher trotzdem so lang wie sonst auch immer!" Keine Frage.

Auch den Nicht-Germanen gefiel es in der liebevoll dekorierten "Germanenhöhle": Eine ausgewachsene männliche Pippi Langstrumpf, die sexy Polizistin, eine Clownsgruppe und jede Menge andere mehr oder minder fantasievolle Verkleidungen prägten das Bild.

Diana Frey, gewandet in das Oberteil einer roten Star-Trek-Uniform, kehrte mit ihrer Co-Moderatorin im gelben Pendant auf die Bühne zurück: In einem kurzen Sketch sagten sie den Auftritt der Minigarde an, die sich mit passender Musik als orientalische Tänzerinnen präsentierte. Rot, gelb und grün gewandet wirbelten die Kinder mitsamt ihren klimpernden Münzgürteln über die Bühne und bewiesen, dass das Tanzen in der Garde gut für die Körperbeherrschung und das Rhythmusgefühl ist.

Die gute Stimmung in der Halle hielt an; auch dank der fleißigen Helfer am Getränkestand und im Service sowie der engagierten Küchencrew, welche die Gäste mit Pommes frites, Germanenburgern und Grillwürsten gut durch die Nacht brachte.