Energiebezug ist Thema im Gemeinderat / Ausschreibung gebündelt

Von Anne Retter

Winterlingen. Mit gutem Beispiel vorangehen oder Kosten sparen: Ökostrom oder nicht? – mit dieser Frage hat sich der Gemeinderat in Winterlingen in seiner Sitzung beschäftigt.

Runde 1 233 000 Kilowatt Strom verbraucht die Gemeinde pro Jahr. Das hat zur Folge, dass sie die Lieferung europaweit ausschreiben muss, was einen beträchtlichen Aufwand zur Folge hat. Der Gemeinderat entschied sich daher dazu, an der Bündelausschreibung der Gt-Service GmbH teilzunehmen.

Die Frage, ob man Ökostrom oder das günstigere konventionelle Stromprodukt ausschreiben soll, diskutierte das Gremium kontrovers. Dass die Bündelausschreibung rund 1000 Euro an zusätzlichen Kosten verursacht, stand dem Fakt entgegen, dass eine Gemeinde wie Winterlingen eine europaweite Ausschreibung kaum leisten kann. Das Vorgehen der Vergangenheit, sich über den Gemeindetagsservice an einer Bündelausschreibung zu beteiligen, befürwortete der Gemeinderat aher einstimmig.

Nicht nur teurer, sondern auch meist aus dem Ausland

In der Frage, ob man sich nun um den Bezug von Ökostrom bemühen soll, war nicht so schnell Einigkeit herzustellen. Kämmerin Margot Laib gab zu bedenken, dass Ökostrom aller Voraussicht nach nicht nur teurer sei als konventionell erzeugter Strom, sondern erfahrungsgemäß auch aus dem Ausland bezogen werden müsse.

Roland Heck stellte den Antrag, den günstigsten Anbieter zu wählen. Dieter Abt fragte nach dem vermutlichen Gesamtvolumen der Kosten für den jährlichen Strombedarf der Gemeinde. Laib beantwortete das mit einer Schätzung: 25 000 Euro. Die größten Verbrauchsstellen seien neben dem Wasserwerk und der Straßenbeleuchtung die Kläranlage und die Halle in Harthausen sowie die Grund- und Hauptschule.

Für Sabine Froemel ist Ökostrom für die Gemeinde ein Anliegen. Zum einen seien die Mehrkosten von 3700 Euro bei einer Gesamtsumme von 25 000 Euro vergleichsweise gering, zum anderen verdiene Winterlingen auch am Ökostrom, und eine Gemeinde müsse mit gutem Beispiel vorangehen, wolle sie die Bürger davon überzeugen, sich selbst entsprechend zu verhalten. Auch Isabelle Grüner-Blatt hält es für wichtig, diesen "kleinen Schritt in die richtige Richtung für verhältnismäßig wenig Geld" zu tun.

Die Abstimmung ergab schließlich mit acht Ja- und sieben Neinstimmen die Entscheidung für die Ausschreibung mit Ökostrom.