"Wir haben eine Alternativplanung aufgestellt, falls es zum Bau der Windkraftanlagen kommt. Statt in den vorgesehenen Bereichen werden wir uns bei der Holzernte dann auf die Einschlagsflächen konzentrieren, damit der Hiebsatz eingehalten wird", so Forstamtsleiter Klaus Richert (vorne links). Mit im Bild: Revierleiter Wolfgang Maier (hinten links), Revierleiter Michael Schmid (vorne rechts) und Eugen Seybold von der Holzverkaufsstelle Albstadt. Foto: Retter Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldwirtschaftsplan: Gemeinderat Winterlingen beschließt Hieb- und Kulturplan für das nächste Jahr

Die prognostizierten Rahmenbedingungen für die Vermarktung des Holzes aus dem Winterlinger Wald sind für 2017 positiv. Das erfuhren die Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung.

Winterlingen. Größere Schadholzmengen durch Käfer waren 2016 aufgrund der nassen Wetterlage zwischen April und Juli ausgeblieben, die Binnenkonjunktur soll stabil bleiben, Bauinvestitionen sowie die Entwicklung der Exporte bewegen sich auf hohem Niveau – gute Aussichten also für den Holzabsatz. Trotz geringerem Einschlag soll unterm Strich ein ordentliches Plus stehen. Die Revierförster Wolfgang Maier, Winterlingen Süd und Straßberg, sowie Michael Schmid, Winterlingen Nord, Klaus Richert, Leiter des Forstamtsbereichs Albstadt, sowie Eugen Seybold von der Holzverkaufsstelle Albstadt haben dem Gemeinderat den Waldwirtschaftsplan 2017 vorgestellt.

Etwa 17 000 Festmeter Einschlag pro Jahr sollten laut der aktuellen Forsteinrichtung geschlagen werden; 2015 war das noch nicht klar, und so lag die Menge deutlich darüber. Für das nächste Jahr sind deshalb nur 16 400 Festmeter Einschlag geplant, um das Überschreiten des Hiebsatzes von 2015 auszugleichen. "Priorität für uns hat: Wir wollen qualitativ hochwertige Pflege machen, und das mit eigenen Leuten", erklärte Richert. 11 800 Festmeter sollen daher motormanuell die gemeindeeigenen Waldarbeiter, 4600 Festmeter Unternehmen aufarbeiten. Durch das Einstellen eines neuen Waldarbeiters im Oktober sind nun wieder sechs Kräfte beschäftigt.

Um keine finanziellen Einbußen durch eine geringere Einschlagmenge im nächsten Jahr zu haben, plant der Forst, vermehrt Nadelholz zu ernten, da sich damit gute Preise erzielen lassen. Der Planansatz liegt daher bei rund 1 150 000 Euro. Für die Löhne der Waldarbeiter werden voraussichtlich etwas mehr als 325 000 Euro fällig, die Waldwegeunterhaltung soll mit 37 100 Euro abgedeckt sein. Zum Zweck der Jungbestandspflege auf rund 29 Hektar und für die Wertästung von 40 Douglasien sind 5000 Euro vorgesehen. Im nächsten Jahr sollen mehr als 40 000 Pflanzen gesetzt werden, überwiegend Stieleichen, aber auch einige Fichten und Douglasien. Kostenpunkt: 43 000 Euro.

Holzernte stellt mit rund 406 000 Euro einen großen Posten dar

Einen großen Posten stellt die Holzernte dar, die mit etwa 406 000 Euro zu Buche schlagen wird. Der Forstverwaltungskostenbeitrag beläuft sich auf 93 500 Euro. Rechnerisch ergibt sich im Verwaltungshaushalt bei der Holzwirtschaft ein Überschuss von mehr als 194 500 Euro.

Die Löhne der Waldarbeiter verursachen voraussichtlich Kosten von rund 30 000 Euro, für Waldpädagogik, Müllbeseitigung und Öffentlichkeitsarbeit werden voraussichtlich 13 500 Euro benötigt.

Im Investitionshaushalt wird das Erneuern der Grillstelle an der Pflanzschulhütte mit 1500 Euro eingeplant, ein Freischneider für 1000 Euro wird als Ersatzbeschaffung notwendig. Im "Nördlichen Hackenrain" muss ein Maschinenweg gebaut werden; dafür sind 6000 Euro vorgesehen.

Auch das Waldarbeiterfahrzeug des Reviers Winterlingen-Nord muss ersetzt werden; die Kosten belaufen sich auf 28 000 Euro. Für das Revier Winterlingen Süd sind 14 000 Euro vorgesehen, die in das Befestigen des Reißenhaldewegs fließen sollen. Somit ergibt sich ein geplantes Gesamtergebnis für 2017 von rund 87 000 Euro.

Der Gemeinderat verabschiedete einstimmig die Planung. Zuvor hatten die Ortschaftsräte in Benzingen und Harthausen zugestimmt.