Revierleiter Michael Schmid ist sehr zufrieden mit der Arbeit der Winterlinger Schüler an den Grenzsteinen. Foto: Hahn Foto: Schwarzwälder-Bote

Fünftklässler erhalten historische Grenzsteine

Winterlingen. Unter dem Motto "Grenzerfahrungen im Winterlinger Forst" waren acht Schüler der Grund- und Werkrealschule Winterlingen im Rahmen der Projekttage mit Revierleiter Michael Schmid nicht nur unterwegs, sondern auch aktiv: für ein dreitägiges Projekt.

Wie in den Zeiten von Fürsten und Königen

Am regnerischen Auftakttag waren die Schüler zurückversetzt in vergangene Zeiten, als Fürsten und Könige die hohenzollerischen Lande und Württemberg beherrschten und die Gebiete streng aufgeteilt hatten. Die damaligen Grenzen waren nicht nur Länder- und Zollgrenzen, sondern schieden auch die Religionszugehörigkeit. Das vollzogen die Schüler aus Winterlingen – Württemberg ist evangelisch – und Harthausen sowie Benzingen – Hohenzollern ist katholisch – an sich selbst nach. Anschließend versuchten sie mittels GPS-Geräten Punkte im Gelände zu orten und zu finden. Als sie die frühere Grenze gefunden hatten, gingen sie eifrig an die Arbeit: Die alten Grenzsteine befreiten die Schüler mittels Drahtbürsten von Moos, Flechten, Dreck und alter Farbe. Danach schwangen sie die Pinsel und beschrifteten und bemalten die Steine.

Das Gestalten der Kleindenkmale war aber nicht freigegeben, sondern die Schüler mussten feste Regeln einhalten. So bekam jeder Stein einen roten, weithin sichtbaren Kopf als Erkennungsmerkmal, um Schaden von ihm abzuwenden. Zudem hoben die Kinder die Nummer des Steines und die Jahreszahl des Aufstellens, 1844, mit schwarzer Farbe hervor und gestalteten die beiden Wappen von Hohenzollern und Württemberg nach historischen Farbvorbildern.

Nach Fertigstellung und Abnahme des sichtlich zufriedenen Revierleiters spendierte die Gemeinde Winterlingen den Schülern ein kleines Grillfest, ehe sie sich auf den Weg zurück machten – in die ganz reguläre Schule.