Für die Raumkonzeption einer Ganztagesschule in Winterlingen stehen drei Varianten zur Auswahl. Foto: Retter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Gremium diskutiert über drei Vorschläge zum räumlichen Umgestalten der Grundschule

Winterlingen. Dass eine Ganztagesschule andere räumliche Voraussetzungen benötigt als eine reguläre Grundschule, ist allen Beteiligten klar. Wie genau eine Lösung aussieht, ist derzeit aber noch offen.

Die Winterlinger Gemeinderäte beschäftigten sich mit ersten Kostenschätzungen und Konzepten für bauliche Veränderungen. 203 000 Euro mindestens muss Winterlingen investieren, um Brandschutzauflagen im Hauptgebäude, Möblierung, den Einbau einer Küche und Malerarbeiten abzudecken. Bei dieser "Schmalspurlösung" bleiben der Musiksaal, die Alte Schule Wilhelmstraße und der Schulhofbereich unangetastet.

Eine zweite Variante: Im Hauptgebäude der Schule werden im Zuge der notwendigen Maßnahmen auch energetische Sanierungen ergriffen, die sowieso bald anstehen, das Flachdach saniert und eine zusätzliche Schülertoilette eingerichtet, um Gänge über den Hof außerhalb der Pausenzeiten zu vermeiden. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf 795 500 Euro. Über Zuschüsse werden 394 000 Euro abgedeckt, so dass die Gemeinde noch 402 000 Euro aufbringen müsste.

Der dritte Vorschlag geht noch weiter: Die Mensa würde in die jetzigen Räume der Bücherei beim Musiksaal ziehen, der mit einem Stuhllager ergänzt werden soll. Die Fensterfront und Dämmung sollen mitsamt des Flachdachs erneuert werden. Unterricht, Verlässliche Grundschule und Erweiterte Verlässliche Grundschule sollen sich allesamt im Erd- und Obergeschoss des Hauptgebäudes abspielen, so dass die Bücherei in das alte Schulgebäude Wilhelmstraße umziehen könnte, wo mit zusätzlichen 100 Quadratmetern Platz genug wäre, um die Medien ansprechend zu präsentieren und einen Aufenthalt für Leser attraktiv zu machen. Der Schulhof würde vor der neuen Mensa mitsaniert.

Da die Kommune für diese groß angelegte Maßnahme weitere Fördermittel beantragen kann, müsste Winterlingen noch etwa 375 000 Euro aus eigener Tasche berappen. Zusätzlich kämen Aufwendungen für die übrige Sanierungsfläche des Schulhofs dazu. "Wollen wir eine dreiviertel Million in ein bereits jetzt als Schule genutztes Gebäude investieren, um eine geringere Zahl von Schülern als bisher zu beschulen?", gab Roland Heck zu bedenken. Bürgermeister Michael Maier befand, es führe nach Auslotung diverser Möglichkeiten wohl kein Weg daran vorbei. Anton Blau und Emil Oswald stellten in den Raum, das beispielsweise für Malerarbeiten auch elterliches Engagement und Unterstützung der Lehrer zur Kostensenkung beitrage. Dem stand Schulleiter Gayer eher kritisch gegenüber – noch sei ja alles offen, und die Malerarbeiten seien auch kein besonders teurer Posten.

Wie genau das Umsetzen des Raumkonzepts aussehen wird, überdenken die Gemeinderäte bis in den Herbst, dann steht die Entscheidung an. "Es gibt für eine definitive Aussage zu den Kosten einfach zu viele Unbekannte", sagte Maier. Dennoch ist der umfangreichste Vorschlag der Favorit der Verwaltung.