Der "cantus iuvenis" während des Auftritts in Winterlingen Foto: Mattmüller Foto: Schwarzwälder-Bote

Passionskonzert von "cantus iuvenis" begeistert Zuhörer in Winterlingen / Am Samstag in Tailfingen

Winterlingen. Das war toll: In der vollbesetzten Winterlinger Kirche hat der Chor "cantus iuvenis" sein traditionelles Passionskonzert gegeben. Die Zuhörer waren begeistert und spendeten reichlich Applaus.

Sehr gefühlvoll stimmten Sarah Baranja (Violine) und Chorleiter Oliver Geiger an der Orgel in interessantem Wechselspiel zwischen der Violine und dem Orgelpositiv im Chorraum der Kirche auf das Konzert ein. Nach der Begrüßung durch Pfarrer Ernst Nestele stand die Uraufführung der von Oliver Geiger für seinen Chor komponierten Psalmvertonung "Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen" auf dem Programm, die der Chor mit großer dynamischer Bandbreite in einer ausdrucksstarken Interpretation darbot.

Auch bei den Chorwerken "Wer auf Gott vertraut", "Wie der Hirsch lechzt" und dem dem englischen "As The Deer" zeigte der Chor große Flexibilität und Klarheit im Ausdruck. Nahtlos fügten sich die unterschiedlichen Stile der einzelnen Stücke ineinander und ließen so das Konzert zu einem großen Ganzen verschmelzen.

Einen Höhepunkt bildete der in russischer Originalsprache vorgetragene "Cherubim-Hymnus" von Dmitri Bortnjanski, wobei in gekonnter und echt russischer Manier ein Bogen gespannt wurde vom zartesten Pianissimo am Anfang bis zu einem satten und strahlenden Forte des Hallelujas am Ende des Stücks.

Im Kontrast dazu standen die Chorwerke "Uyingcwele Baba" und "Lean On Me" sowie das bekannte Lied "Ins Wasser fällt ein Stein". Bei allen Stücken zeigte der Chor großes Einfühlungsvermögen in die jeweiligen Charaktere und musikalischen Spezifikationen, die die Zuhörer in positiver Weise bewegten und berührten. Das lag sicher auch an der Ruhe, die Geiger ausstrahlte, und seinem persönlichen Dirigierstil. Die von Zoltan Gardonyi 1968 komponierte Fantasie über ein ungarisches geistliches Lied für Violine und Orgel stellte an die Interpreten hohe technische Anforderungen, wobei sie ihr Können in einer virtuosen Darbietung unter Beweis stellten.

Mit hoher Emotionalität hingegen interpretierten Baranja und Geiger die Filmmusik zu "Schindlers Liste" von John Williams. Die Bibellesungen von Pfarrer Nestele ergänzten und vertieften die durch die Musik dargestellten Gedanken. Dankesworte der Chorvorsitzenden Angelika Brandt und das Chorstück "Neigen sich die Stunden" rundeten das Programm ab. Nach dem Applaus sang der Chor noch als Zugabe das bekannte "Amazing Grace".

u Am kommenden Samstag, 12. April, wird das Konzert nochmals aufgeführt, dieses Mal in der Pauluskirche in Tailfingen. Beginn ist um 19 Uhr. Allerdings werden die Stücke für Orgel und Violine durch reine Orgelstücke ersetzt – die Chorstücke sind identisch.