"Tipps zum Lesen für die dunklen Tage" zum Auftakt der Winterlinger Buchtage / Von Liebe über Krimi bis Historie

Winterlingen. Zum Auftakt der Winterlinger Buchtage hat der Arbeitskreis LiteraturLesen "Büchertipps zum Lesen für die dunklen Tage" bei Kerzenschein auf der Kleinkunstbühne K3 gegeben.

Wenn die Tage wieder kürzer werden, die Natur ihr buntes Herbstkleid langsam ablegt und Nebel die Landschaft in mystisches Licht taucht, wird es Zeit, das Feuer im Kamin zu entzünden, ein gutes Buch zur Hand zu nehmen und in das Reich der unerschöpflichen Fantasie abzutauchen. Auswahl gibt es reichlich. Bei der kürzlich zu Ende gegangenen Frankfurter Buchmesse wurden 400 000 Neuerscheinungen vorgestellt.

Einen kleinen Vorgeschmack darauf durften die Gäste bei der ersten Veranstaltung der Winterlinger Buchtage mit nach Hause nehmen. Die elf Vorleser hatten ihren ganz persönlichen Favoriten mitgebracht und stellten ihn in kurzen Zügen vor. Ob Liebesgeschichte, Kriminalroman, Satire oder Historisches – für jeden Geschmack war etwas dabei.

Die größte Überraschung dabei war ein kleines Buch von Henning Mankell, der diesmal in "Der Chronist der Winde" keine Kriminalfälle lösen lässt, sondern die anrührende Geschichte eines afrikanischen Straßenjungen erzählt. Bürgermeister Michael Maier outete sich mit "Das Lächeln der Fortuna" als Fan historischer Romane und hatte den dicksten Wälzer mit 1200 Seiten dabei. In der Schule habe ihm Geschichte keinen Spaß gemacht, so der Bürgermeister schmunzelnd, aber durch historische Romane, überwiegend aus England, habe er Zugang dazu gefunden. Die Frage: "Was für ein Mensch will ich sein?" ist zentrales Thema von David Safier, der in "28 Tage lang" den Aufstand der Juden gegen die Nazis im Warschauer Ghetto 1943 anhand von Einzelschicksalen beschreibt. Keine Lektüre zur oberflächlichen Unterhaltung. Der vorgelesene Auszug offenbarte tiefe Menschlichkeit und rührte zu Tränen.

Im Anschluss war es möglich, die Bücher käuflich zu erwerben. Inspiriert durch die Auszüge ging fast keiner der Gäste ohne ein neues Buch nach Hause, und die Vorfreude auf das Leseerlebnis – unabhängig davon, welches Genre ausgewählt wurde – erfüllte den Raum.