Das Holz aus dem Winterlinger Wald wird künftig über Albstadt verkauft. Foto: Wittmer Foto: Schwarzwälder-Bote

HolzverkaufWinterlingen schließt Vertrag bis Juni 2016

Das Winterlinger Holz wird künftig über Albstadt verkauft. Den Gemeinderat hat Bürgermeister Michael Maier über die bis Mitte 2016 geltenden Neuverträge informiert.

Von Anne Retter

Winterlingen. Es war eine Entscheidung des Bundeskartellamtes: Die Forstverwaltung darf in Zukunft kein Holz mehr für die Kommunen verkaufen.

Bislang hatte der Landesbetrieb Forst BW in Baden-Württemberg neben dem Holz aus dem Staatswald auch das aus Kommunal- und Privatwäldern veräußert. Dass das nun nicht mehr möglich ist, stellt Winterlingen vor eine Herausforderung. Die gemeinsame Vermarktung des Holzes über die Forstverwaltung verstößt nach Auffassung des Bundeskartellamtes gegen deutsches und europäisches Kartellrecht. Zwar hat Forstminister Alexander Bonde angekündigt, das Land werde Rechtsmittel beim zuständigen Oberlandesgericht einlegen – faktisch müssen die Kommunen jedoch bis auf Weiteres selbst für den Verkauf ihres Holzes sorgen.

"Albstadt war relativ schnell und legte ein fertiges Konzept vor", sagte Hauptamtsleiter Ludwig Maag auf Nachfrage. Die Stadt habe Winterlingen, Straßberg und Bitz angeboten, auch deren Holz zu vertreiben. Winterlingen habe sich entschieden, mit den Albstädtern einen Vertrag mit Gültigkeit bis 30. Juni 2016 zu schließen. Die kurze Laufzeit ermöglicht es der Kommune, flexibel auf die Entwicklungen zu reagieren, denn auch der Landkreis tüftelt aktuell in einer Arbeitsgruppe an einem Konzept. Außerdem hat Winterlingen das Institut für Forstwissenschaften der Universität Freiburg damit beauftragt, eine Betriebsanalyse vorzunehmen.

Im Sommer des nächsten Jahres soll dann neu entschieden werden: "Wir haben grundsätzlich drei Optionen", stellte Maag die Sachlage dar. "Künftig könnte man das Holz des Winterlinger Waldes über den Landkreis vertreiben, aber auch weiter gemeinsam mit Albstadt. Oder wir nehmen das selbst in die Hand."