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Rund 2000 Narren verwandeln Harthausen beim Fackelumzug in echtes Narrennest. Besucher säumen Straßenrand.

Winterlingen-Harthausen - Rund 2000 Narren haben Harthausen am Samstagabend beim Fackelumzug in einen echten Fasnetsflecken verwandelt. Die Vetterzunft erwies sich als brillanter Gastgeber – wie immer.

Winterlingen-Harthausen. Wie heißt es so schön: "Bei gutem und bei schlechtem Wetter grüßt Euch der Harthauser Vetter!" Am Samstag war’s klirrend kalt. Irgendwann, so hatte man das Gefühl, reichten selbst der dickste Fleecepulli und die wärmste Mütze nicht mehr aus, um Wind und Schnee fernzuhalten.

Doch was soll man sagen – die Fasnet geht halt im Winter über die Bühne. Genauso dachten es sich wohl auch die vielen Besucher, die sich selbst von unablässig rieselnden Flocken und eisigem Wind nicht schrecken ließen. Hunderte von Fasnetsfans säumten erwartungsfroh die Umzugsstrecke im Harthauser Ortskern. Mit von der närrischen Partie waren dieses Mal übrigens rund 40 Zünfte und Musikgruppen, die fröhlich durch die Gassen hopsten und sich ein lustiges Stelldichein gaben. Freigiebig war das närrische Völkchen obendrein – und für die kleinen Umzugsbesucher gab es jede Menge feinen "Schleck": Bonbons, Schoklädle oder Gummibärchen. Wer dem Wintereinbruch trotzte, unerheblich, ob Hästräger oder Zaungast, wurde mit einem mystisch-magischen Schauspiel bei tiefster Dunkelheit belohnt. Nachtumzüge haben ohnehin ein besonderes Flair – und der Umzug in Harthausen nimmt eine besondere Rolle ein. Grund dafür sind die vielen hundert Fackeln, die an die Umzugsteilnehmer verteilt werden. Ihr Schein hüllt den Ortskern stets in ein einzigartiges, faszinierendes Licht und schafft eine schaurig-schöne Atmosphäre.

Aus nah und fern waren die Narren auf die Scher gekommen. Heidenstädter Bättlblätz und Gammertinger Gummi Hexa tanzten einmütig mit den Schneeflocken um die Wette; fröhliche Zwiebeln schunkelten frohgemut die Kälte weg.

Die Hartheimer Michele indes verteilten das eine oder andere "Schnäpsle" – für die Wärme von innen, wie sie mit erhobenem Finger verrieten. Kein Wunder, dass der Prominenz auf dem Ansagerwagen angesichts von so unermüdlichem Narrenfleiß ordentlich das Herz aufging. Überhaupt: Die Harthauser Vetter erwiesen sich – Stammgäste wissen es längst – als brillante Gastgeber. Mit viel Herz moderierten Zunftmeister Tobias Nolle, Ringpräsident Anton Blau und Robert Kromer, einstiger Zunftchef, den Umzug und verrieten wissenswerte Anekdoten zum geschichtlichen Hintergrund der Zünfte. Keine Frage, dass trotz der Minusgrade bis in die tiefe Nacht hinein weitergefeiert wurde.