Von Zahn der Zeit gezeichnet: die Ballfangzäune am Harthausener Sportplatz Foto: Hertle Foto: Schwarzwälder-Bote

Nicht alle Mitglieder im Winterlinger Gemeinderat sind erfreut über den relativ niedrigen Preis / Zweifel an Leistungsfähigkeit des Bieters

Winterlingen (ar). Kann so günstig wirklich gut sein? Ein Angebot für Bauarbeiten beim Harthausener Sportplatz hat im Winterlinger Gemeinderat zu Diskussionen geführt.

Im Haushalt vorgesehen waren 35 000 Euro für den Neubau einer Ballfangzaunanlage an der Südseite des Sportplatzes in Harthausen. Dass nun die Firma Wigandt Zäune aus Geisingen mit einem Angebot über 14 858,70 Euro den Auftrag bekommen soll, sorgte für eine kurze Diskussion in der Gemeinderatssitzung.

Etwa 110 Meter neue Maschendrahtzaunanlage müssen her: Aus statischen Gründen muss der bisherige Zaun, der den Sportplatz zum Kirchäckerweg hin abgrenzt, entfernt werden. Bei einer Überprüfung erwies sich die Konstruktion als unsicher. Neben dem Zaun selbst sind auch Erdarbeiten entlang der Stützmauerkrone in kleinerem Umfang notwendig, die sich in der Summe auf etwa 5000 Euro belaufen werden. Möglicherweise, erklärte Bürgermeister Michael Maier, müsse man auch mit rund 8000 Euro für die Sanierung der Mauer selbst rechnen.

Im März wurden sechs Firmen aufgefordert, Angebote abzugeben. Drei davon folgten der Aufforderung. Wigandt Zäune reichte das günstigste Angebot ein und gewann damit die Ausschreibung – der Gemeinderat kann sich nämlich nur dann für einen teureren Anbieter entscheiden, wenn es dafür zwingende Gründe gibt, faktisch also Indizien dafür, dass der günstige Unternehmer die Leistung möglicherweise nicht erbringen kann. Gemeinderat Thomas Baumann von der Bürgerliste wies skeptisch darauf hin, dass die Freude über einen günstigen Preis deutlich weniger nachhaltig als der Ärger über eine schlecht ausgeführte Arbeit sei. Er könne nicht nachvollziehen, wie es möglich sei, dass der Ausschreibungssieger weniger als die Hälfte vom Preis des zweitplatzierten Bieters verlangen könne – das drittplatzierte Angebot sei sogar mehr als dreimal so teuer. Bürgermeister Maier verwies achselzuckend auf die Bestimmungen, die die Auftragsvergabe an den günstigsten Bieter vorsehen – da sei wohl nichts zu machen, wenn es keine konkreten Hinweise gebe, dass die Leistung vom Anbieter nicht erbracht werden könne. Der Gemeinderat segnete also trotz der Gegenstimme des Gemeinderats Baumann die Auftragsvergabe ab.

Maier informierte die Anwesenden außerdem darüber, dass der TSV Harthausen sich wünsche, dass der Höhenversatz des Sportplatzes nivelliert werde. Auch im Hinblick darauf, dass sich die Fläche dann viel leichter pflegen lassen werde, wurde die Anpassung der Bodenhöhe auf ein gleichmäßiges Niveau dem TSV gestattet, der sich in Eigenregie darum kümmert.