Vorsitzender Oliver Dech, sein Stellvertreter Rainer Walter und Kassierer Jörg Roppel (von links) sind bei der außerordentlichen Versammlung gewählt worden. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Außerordentliche Mitgliederversammlung: Oliver Dech führt neues Führungstrio an

Von Karina Eyrich

Winterlingen. Ein neues Trio an der Spitze will den Förderverein Sporthalle Winterlingen neu ordnen und in die Zukunft führen: In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung – laut Satzung beschlussfähig, obwohl nur elf Mitglieder gekommen waren – ist Oliver Dech zum Vorsitzenden gewählt worden, Rainer Walter zu seinem Stellvertreter und Jörg Roppel zum Kassierer.

"Das ist mit Sicherheit eine gute Wahl. Damit ist der Verein in guten Händen", kommentierte Bürgermeister Michael Maier, der die Sitzung zu Beginn leitete, die durchweg einstimmigen Wahlergebnisse.

Dem Trio obliegt es nun, den Verein wieder zum Laufen zu bringen, nachdem der Motor in den vergangenen zwei Jahren doch heftig ins Stottern geraten war. Gründungsvorsitzender Karl Single hatte zusammen mit einem Team von rund zwei Dutzend Mitgliedern in den ersten Jahren enorm viel auf die Beine gestellt. Sein gesundheitsbedingtes Ausscheiden aus dem Amt, die nachlassende Bereitschaft, den Karren immer alleine zu ziehen, bei den aktiven Helfern und hohe berufliche und zeitliche Belastung des kommissarischen Vorsitzenden Fritz Bollmann hatten dazu geführt, dass der Förderverein seine Aktivitäten de facto eingestellt hatte. Mitgliedsbeiträge sind in den vergangenen zwei Jahren nicht eingezogen worden, die einzige Mitgliederversammlung war nicht beschlussfähig gewesen, weil die Kasse nicht geprüft worden war.

All das soll nun schnellstmöglich nachgeholt und dann sollen die Weichen bei einer Mitgliederversammlung neu gestellt werden.

Auf das Vereinsvermögen, das bei rund 150 000 Euro liegt und auf Konten bei der Sparkasse Zollernalb und der Winterlinger Bank paritätisch verteilt ist, hat das keine Auswirkung. Die Jahresabschlüsse für das Finanzamt seien gemacht worden, berichtete Jörg Roppel. Nun müsse die Kasse offiziell geprüft werden.

Das für den Bau einer Sporthalle gesammelte Vermögen ist dafür zweckgebunden – daran lässt die Satzung keinen Zweifel. Ein Mitglied – ein so genannter "Stern-Spender", der 1000 Euro gespendet hatte – machte deutlich, dass er das Geld nur dafür gegeben habe und nicht, damit es im Fall einer Vereinsauflösung auf Sportvereine mit Jugendarbeit in der Gemeinde verteilt werde. Um das Vereinsziel – den Bau einer Sporthalle – zu erreichen, müssten freilich "dickere Bretter denn je" gebohrt werden, sagte Michael Maier und verwies auf die Tatsache, dass die Pläne für eine Gemeinschaftsschule in der Großgemeinde aus bildungspolitischen Gründen vom Tisch und damit auch keine Fördergelder vom Land zu erwarten seien, die für den Bau einer Sporthalle so wichtig wären.

Die Flinte wollen die Vereinsverantwortlichen dennoch nicht ins Korn werfen, sehen sie sich doch all den bisherigen Spendern gegenüber in der Pflicht.

Bei der Entscheidung, wie es weiter geht, sollen die Mitglieder mitreden – sobald alle Formalitäten nachgeholt sind. Bis dahin sollen keine neuen Mitglieder geworben werden. Dem Einzugsstopp für die Beiträge, der ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt gilt, stimmten die Mitglieder bei einer Gegenstimme – auch rückwirkend für die vergangenen beiden Kalenderjahre – zu. "Mir ist wichtig, dass der Verein sauber weitergeführt wird", betonte der neue Vorsitzende, mahnte aber auch, dass es nicht mehr so laufen dürfe, wie zu Beginn, da alle Aktivitäten am Vorsitzenden und einem kleinen Team gehangen seien.