Der Häckselplatz soll erhalten bleiben. Foto: ©Ingo Bartussek/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Erdeponie: Winterlinger Gemeinderat entscheidet über das weitere Verfahren

Winterlingen. Die Gemeinde Winterlingen entsorgt Erdaushub, Straßenaufbruch und Bauschutt durch die Genehmigung des Landkreises seit 1997 selbstständig auf der Deponie Vogttal. Sie darf als Deponie der Klasse Null grundsätzlich unbefristet weiterbetrieben werden und umfasst seit 2001 auch einen Häckselplatz für Grünabfälle. Seit fast zwei Jahren ruht der Betrieb. Jetzt soll eine Teilstilllegung für klare Verhältnisse sorgen, wie der Gemeinderat in seiner Sitzung einstimmig entschied.

Der Gemeinderat hatte Ende 2014 beschlossen, den Betrieb der Erddeponie ruhen zu lassen, da haftungsrechtliche Risiken als problematisch erkannt worden waren. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte man jedoch weder einen privaten Betreiber gefunden, noch den Landkreis davon überzeugt, den Deponiebetrieb zu übernehmen. Die Verwaltung schlug dem Gemeinderat daher vor, eine Teilstilllegung für die Deponie Vogttal zu beantragen. Die Anlieferungsmengen waren schon vor dem Ruhenlassen des Betriebs stark rückläufig – die Bautätigkeit sei zurückgegangen und Aushubmengen seien auf Deponien privater Betreiber in der Nähe entsorgt worden, nimmt man in Winterlingen als ursächlich an.

Maximal 2000 Tonnen beträgt der künftige Bedarf nach Schätzung der Verwaltung. Die Gemeinde will die Deponie und den Grünhäckselplatz zwar weiter betreiben, jedoch auch das daraus resultierende Konfliktpotenzial so weit wie möglich reduzieren. Eine Teilstilllegung betrifft den überwiegenden Flächenanteil der Deponie und soll über maximal fünf Jahre hinweg realisiert werden. Das Herstellen einer Oberfläche, die eine Infiltration von Oberflächenwasser in die Deponie vermindert, das Rekultivieren nebst Gründen eines Waldbestandes und das möglichst frühzeitige Herstellen eines hochwertigen Landschaftsbildes sind Teil der Planung.

Der Häckselplatz soll erhalten bleiben

Der Häckselplatz soll so erhalten bleiben, so dass 800 Kubikmeter Grüngut zwischengelagert und aufbereitet werden können. Mit der Planung zu beauftragen ist das Umweltplanungsbüro Grossmann in Balingen, so der Vorschlag. Geschätzte Kosten: zweimal rund 20 600 Euro, einmal für die Planung vor Antragsstellung, einmal für die danach.

Abgesegnet: Der Gemeinderat war aufgefordert, der Antragstellung auf Teilstilllegung beim Landratsamt des Zollernalbkreises zuzustimmen und das Büro Grossmann mit der Planung, Ausschreibung, Vergabe und Bauoberleitung zu beauftragen. Überplanmäßigen Ausgaben in Höhe von 15 600 Euro waren zu genehmigen und ein Planansatz über 21 000 Euro für die Ingenieurleistungen der Ausführungsplanung in den Haushalt 2017 aufzunehmen.

Für die Zukunft ist klar: Anlieferungen wird es nur noch geben, wenn das zu entsorgende Material beprobt wurde. Die Ausschreibung einer Anlieferungsmenge für professionelle Entsorger mit eigenem Personal ist vorstellbar und spült möglicherweise ein paar Euro in die Kassen der Gemeinde.

Ob die Deponie überhaupt noch einmal öffnen soll, wird der Gemeinderat zu einem anderen Zeitpunkt beraten. Eine vollständige Stilllegung ist aus rechtlichen Gründen jedoch schwierig.